[fee]

da hat der knabe sich gleich selbst so ganz unbewusst auch die wesentliche antwort gegeben, feirefiz,


"nichts" ist los. jedenfalls nicht in den seelen und herzen der kids, die nur noch drauf getrimmt sind, ellbogen-kampf-mäßig das alphatierchen zu sein, weil alle anderen positionen im gefüge ja nix zählen.

vorbilder? ich seh es mal aus meiner sicht der lehrerin und fang da schon bei harmloseren, weniger gezielt "kampfspiel-orientierten" machtkämpfen, die ich in den pausen zunehmend beobachte, an. jeder will an der spitze stehen. ein miteinander ist kaum noch thema.

und wenn ich mir so deren sprüche anhöre, aus denen der eltern- oder verwandtenmund durchklingt, denke ich, die gesellschaft geht in eine gruselige richtung. die kinder von heute werden alle zu chefs erzogen. keiner lernt mehr oder verlangt von ihnen, sich in ein system einzugliedern und zusammenzuhelfen. nur noch sonderwünsche hier, extrawürste da und jeder will der erste sein, weil alles andere eine abwertung ist.

cool wie ein power-ranger oder ein söldner im alleingang mit der waffe im anschlag. da liegen schutzbedürfnis in einer weilt, die keinen halt und keine orientierung mehr bietet, ebenso mit drin wie ein grenzen austesten, weil man sich selbst nicht mehr spürt vor lauter leistungsdruck.

ballerspiele, wie beispielsweise das ach-so-verdammte doom sind m.E. nicht die ursache für die erhöhte gewaltbereitschaft. ich sehe sie in wohlstandsverwahrlosung, völlig überzogenem leistungsdenken unserer gesellschaft, das schon im kindergarten beginnt und im nicht mehr menschennaturgemäßen tempo, das die gesellschaft sich für ihr konzept von "erfülltem" leben selbst reinwürgt.

deine leicht-locker trügerisch fröhlichen zeilen stoßen ein ernstes thema an, ohne den moralischen zeigefinger hochzuhalten. daher gern gelesen und kommentiert.

lieber gruß,

fee