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Alt 27.04.2011, 11:52   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Hi, larin!

Sorry, wenn ich da was missinterpretiert habe. In meinem Kopf habe ich deine Lebensphilosophie unbewußt irgendwie mit religiösem Hintergrund verbunden. Das sitzt tief - vielleicht auch z.T. wegen der "Weihnachtslieder" in relativ "gläubigem" Kontext, die du mir mal geschickt hast.
Es liegt vielleicht auch an meinem "Tunnelblick" in Sachen Religionen - manchmal rieche ich Gebote und Gesalbader, wo es gar nicht so gemeint war.
Deine positive Grundhaltung ist wunderbar, aber ich könnte das nicht glaubhaft durchhalten - schon gar nicht vor mir selber. Mein Schmerz ist zu tief, das weiß ich, und ich bin selbst schuld daran. Ich habe gelernt, damit zu leben (Kunststück! - Sonst wär ich ja auch nicht mehr da...), nur manchmal muss ich mir die eine oder andere "Spitze" von der Seele schreiben - oder "schimpfen".
Danke, dass du mir darob nicht böse bist!

LG, eKy


Hi, Dana!

Dein Beitrag geht sehr tief und schaut mir wahrscheinlich tiefer in die Sünderseele, als mir lieb ist. Gerade das Thema "Glaube" - und was wir Menschen draus machen, nämlich "Religionen" - ist für mich als "Verstandbenutzer" ein nie endenwollendes Reizthema, mit dem ich wahrscheinlich mittlerweile selbst nicht mehr objektiv und unvoreingenommen umgehen kann!
Nein, ich tue deine Worte nicht "auf lustig" ab - ich kann eigentlich nur beipflichten. Dies Gedicht ist eben aus meiner Sicht geschrieben, und ich bin ein "ungläubiger Thomas". Und selbst wenn der Gott mir erschiene, um mir seine Existenz zu beweisen, würde ich nicht ins Knie fallen, sondern ihn fragen, warum ich so einen Versager wie ihn anbeten solle, und was er eigentlich von der Anbetung an sich habe, ob er denn so unreif sei, dass ihm die lebenslange Selbsterniedrigung seiner "Kinder" tatsächlich eine Befriedigung gleich welcher Art verschaffe, und falls nicht, warum er solche Irrtümer nicht mal klargestellt habe, usw..usw..usw...
Du siehst, mir gehen da automatisch die ganz und gar "physikalischen" Kabeln auf! ("Mir gehn die Kabeln auf" - österr. Ausdruck für: wütend werden, deswegen geschwollene Halssehnen). So ein Gedicht hilft mir einfach, solchen Frust zu kanalisieren.

LG, eKy
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