Hi Koko!
Ein sprachlich besonders fein und eloquent gesponnenes Sonett. Besonders das 2. Quartett empfinde ich als stilistisch/sprachtechnisch überaus gelungen!
Tipps:
S1Z2 - "wölbst" in diesem Zusammenhang allein stehen zu lassen, empfinde ich als suboptimal. Normal sagt man doch "wolbt ... sich über" oder "überwölbt".
Sich etwas (zu)neigen wäre das Wort, nicht "zuwölben". Statt "wölbst" plädiere ich also für "
neigst".
S1Z4 - "löcke" habe ich noch nie gehört! Ist das regional? Dudengecheckt? - Für mich ist die hier einzig passende Form "
lockte".
S2Z1 - Über "unschuldsvoll" haben wir schon mal geredet. Ich finde das unnötig kompliziert formuliert, da man ja einfach "unschuldig" sagen könnte - es wirkt wie Silbenschinden.
Die einzige Inkonsequenz des Sonetts liegt in den Kadenzen: Alle sind männlich, bis auf die umarmten Zeilen des 2. Quartetts (verschlissen/zerrissen), die sind als einzige weiblich.
Dank der sprachlichen Eleganz dieser Stelle fällt das aber kaum auf.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy