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Alt 11.04.2009, 06:47   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard In stiller Blüte

In stiller Blüte steht die Welt-
oh ließe es sich greifen,
wie man den Frechdachs packt und hält,
um ihn ins Ohr zu kneifen!

Denn voller Güte hat die Zeit,
die durch die Gärten schreitet,
das bunte Blumentuch schon weit
hin übers Land gebreitet.

Da geht Verheißung durch den Sinn,
ein Zitten wie Erschauern,
und dennoch kann ich nicht umhin,
das Blühen zu bedauern.

Was soll auch dieses Übermaß?
Verschwendung, will mir scheinen!
Trotz alledem, es atmet das,
als könnt' es etwas meinen.

Was meinst du denn, du Blumenpracht?
Du magst mich irreführen!
Auch du wirst - wart's nur ab- heut Nacht
den Überschwang verlieren.

Vielleicht - doch was dann bleibt, ist fest
und lässt sich kaum verderben!
Willst DU einst fruchten im Geäst,
lass blinden Eifer sterben.
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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