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Alt 09.05.2019, 17:56   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Nach dem Schauer

Der Regen dräute lang, doch er kam nieder
auf alles, was sein Strömen rauschend segnet.
Der blaue Himmel ging, doch er kam wieder,
und nasse Amseln schütteln ihr Gefieder,
der Fülle dankend, der ihr Sein begegnet.

Die späte Sonne glitzert in den Tropfen,
wo schwindend sie an Blätterspitzen tanzen.
In langen Dolden reift der grüne Hopfen,
und aus dem Walde hört man Spechte klopfen
als Borkenritter mit bewährten Lanzen.

Ein frischer Wind belebt die stille Szene,
im Schatten kühl, doch in der Sonne milder,
und ein Gedanke, den ich endlos dehne,
an den ich meine ganze Seele lehne,
entufert mich in alle diese Bilder.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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