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Alt 13.04.2013, 10:24   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Standard Größer als wir

Besieh die Menschen: Immerfort ein Regen,
ein ewig Haschen und ein Glückerbitten.
Doch kommt auf Messers Schneide es geritten,
ist oft des einen Fluch des andern Segen.

Und ach, wie wenig wir dies überlegen!
Um Nichtigkeiten wird erbost gestritten,
und drum gestorben oder arg gelitten:
Erträumte Gottgestalten, die wir hegen.

Was bleibt als eines Traumes Überwinden,
und selbst noch dieses eine: Ach, wofür,
wenn nichts bestehen kann für Ewigkeiten?

Und doch, was wir in diesem Taumel finden,
es öffnet unsern Herzen eine Tür,
durch die wir still in etwas Großes schreiten.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (23.12.2017 um 18:00 Uhr)
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