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Alt 29.09.2016, 17:25   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
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Standard Es trifft ein Kopf auf einen Fuß

Es trifft ein Kopf auf einen Fuß


Es trifft ein Kopf auf einen Fuß
Und sagt zum Gruß „Hallo!“, bevor
Er – fast schon Trauerflor – im Chor
Mit seinem Schatten schüttelnd ringt
Und mit sich selber Lieder singt:
Am Ende tut er, was er muss:

Er sendet dem Beton den Kuss
Und schaltet – ohne Stuss – sich ab.
Der Körper drunter wird recht schlapp
Und färbt die Straße rot mit Tod:
Er liegt, verdreht, im Hundekot,
An seinen Backen schwarz vom Ruß.

Ein Tod im dunklen Hinterhof
Ist doof, ist sinnlos und gemein.
Der Kopf zum Fuß ist eher klein,
Ein kleinerer, als der, der liegt
Und keine Luft zum Holen kriegt:
Der Meuchler ist kein Philosoph,

Vielmehr ist er ein Apostroph
Auf einem grauen Déjà-Vu.
Da gibt es zwei und ein „Perdu!“,
Im Doppel gleich, vom Bocksgesang
Der Teufelsbrut den schalen Klang:
Sein Treten war wohl hypertroph.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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