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Alt 20.05.2016, 10:47   #4
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Hi, Ophelia!

Ein zarter Text über ein zartes Gefühl - gut verdichtet und transportiert.
Die Verse sind dreihebig, haben unbetonten Auftakt und das Kadenzenschema w-m-w-m.

Ein paar Tipps meinerseits:

Nun ruht der Tag und bald Runder wäre der Sprachfluss, wenn du hier in Z1 die männliche Kadenz vermiedest (wie in S2: w-m-w-m). Ein lyrisches "balde" würde dies bewirken. Klingt für manche "altmodisch", aber ich mag es! Irgendwie passt bald nicht richtig zu dem Wort ich finde es muss männlich enden. Ich habe in der letzten Strophe auch in der ersten Zeile eine männliche Endung und lass es jetzt erst mal, bis mir vielleicht noch was besseres einfällt.
umglänzt uns Mondenschein,
ich tauche ein und lebe
in deinem wachen Sein.

Ach, spürst du auch den Zauber, Das "Ach" kommt immer recht theatralisch. Eine etwas mildere Alternative wäre zB: "Verspürst du auch den Zauber,". also "ach" passt doch gut zu einem romantischen Gedicht. Ich steh auch voll auf "theatralische Seufzer"...
der unser Herz umfängt,
der unser sanftes Fühlen Wiederholung "der" am Zeilenbeginn. Altern.: "und unser ..." (dann ohne Komma am Ende der Vorzeile).
still zueinander lenkt. Das "still" hier will man instinktiv betont anlesen. Durch eine kleine Umstellung könnte man dies vermeiden: "der sanft in stillem Fühlen // uns zueinander lenkt."
bei diesem Vorschlag habe ich wieder 2 mal der am Zeilenanfang. in der 2 und dann in der 3.
Und unser schweigsam Träumen, Das verkürzte Adjektiv wirkt sprachlich etwas sperrig und unnatürlich. Eins, das ohne Verkürzung auskommt, wäre hier ratsam: zB. "Und unser leises Träumen,". leise habe ich schon in der 3. Zeile
das hat uns reich erfüllt, Das "das" zu Beginn ist sprachlich etwas unelegant, quasi eine unnötige Wiederholung direkt nach dem Bezugswort, nur durch das Komma getrennt. Schöner: "wie hat es uns erfüllt," - hier hat das Stellvertreterwort (es) mehr Distanz zum Bezugswort (Träumen).
ein leises Glück das Land Hier wäre laut Kadenzenschema eine weibliche Kadenz nötig: "... die Lande".
ganz zärtlich eingehüllt.

So hält mich deine Liebe
und trägt mich auch hinfort,
der süße Rausch, die Innigkeit Diese Zeile hat vier Heber. "Innigkeit" braucht 2 Heber und hat männliche Kadenz - würde ich austauschen. zB: "der süße Rausch, die Freude".
beseelt uns jeden Ort.

Im Lichtgewölbe strahlt ein
geheimnisvoller Schein,
ich tauche ein und lebe
in deinem Wahrhaftsein.


Nimm, was dir brauchbar scheint oder finde eigene Möglichkeiten.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

Hi Erich,

nach dem ich jetzt mal das Genre von Melancholiker in Romantiker gewechselt habe, ist mir beim Schreiben der ein oder andere Fehler unterlaufen. Ich war diesbzgl. etwas nachlässig. Habe deine Vorschläge teilweise übernommen, überarbeite das Gedicht aber gelegentlich noch einmal.

Grüße

Ophelia

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Zitat:
Zitat von Thomas Beitrag anzeigen
Liebe Ophelia,

ich möchte mich dem Lob Erichs anschließen. Auch seine Vorschläge sind beachtenswert. Nur beim Ersatz von "Innigkeit" durch "Freude" geht mir etwas zu viel vom schönen Inhalt verloren. Ich habe aber auch keine Lösung, denn das Wort Innigkeit stresst das Metrum, was es ja gerade nicht tun soll.

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Vielleicht geht "die Nähe"?
Lieber Thomas,

vielen Dank für dein Lob und deinen Verbesserungsvorschlag. Ich habe deinen Vorschlag übernommen. "Nähe" passt in diesem Fall besser als "Freude".

Liebe Grüße

Ophelia

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O.k. Ich habe es noch mal durchgelesen und ändere doch das "bald" in "balde"...
So schnell kann man seine Meinung ändern....

Liebe Grüße

Ophelia

Geändert von Falderwald (20.05.2016 um 14:05 Uhr) Grund: 3 Beiträge zusammengeführt
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