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Alt 17.03.2017, 19:37   #5
bobo
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Radikalität beschreibt meiner Meinung nach einen Prozess. Es kann nicht der Fehler von "Radikalen" sein, eher der Fehler, dass Radikalität an sich nicht reflektiert oder nicht ausreichend reflektiert wird. :-)

Stell Dir ein kleines Kind vor, völlig ohne Erfahrung in der Welt, wird es von mutmaßlich lieben Eltern in das Leben getragen mit der Maxime: "Sei zu jeden gut, auch wenn dir Schlechtes widerfährt".
-> gesellschaftlicher Optimalfall, viel schlimmer wenn Eltern miese Penner sind.

Das Kind geht seine Wege und es dauert nicht lang bis es aneckt. Wieder und wieder. Es sammelt entsprechend Erfahrungen und entwickelt aus diesen Fundus an Erlebnissen heraus eine Abwehrhaltung die sich radikalisiert.
Sieht man häufig bei "klugen" Menschen, die andere stark abwerten, sie für "dumm" erklären und als Konsequenz sich selbst eine elitäre Position zu weisen.
Hier verhalten sich die Interessen diametral, was unverzüglich zur einer frenetischen Radikalisierung führt.

Bewegungen, die also Radikal sind, können im Grunde gar nichts dafür, weil sie unter gesellschaftlicher Repression dahin geführt werden. Deswegen könnte man auch sagen, dass jede radikale Bewegung Rassismus ausübt und Rassismus erfährt! Als Beispiele "Intelligenz-Rassismus" oder "Neurorassismus" bishin zur Verurteilung und Ablehnung einer Rasse durch eine entsprechende radikale Haltung. Ein Teufelskreislauf und ein Interessenkonflikt! (Ablehnung, Radikalität, Abwertung beginnt da wo Interessen stark auseinander driften und keine gemeinsame Schnittmenge in Form von Kompromissen bilden können)

Und Politik heizt den Kreislauf an. Ich glaube die Rechtssysteme sind allesamt komplett destruktiv und repressiv, zu verworren um etwas "Neues" daraus schöpfen zu können.
Ich denke, in der grauen Theorie könnte nur eine Diktatur funktionieren, was aber völliger Quatsch ist, weil der Mensch an sich so "verhunzt" ist.

Ok - ich könnte mich also selbst engagieren und mich politisch einsetzen und etablieren, aber auch dann weiß ich nicht, wohin es mich trägt und was das Machtgefüge mit mir und meiner Menschlichkeit anstellen würde. Vielleicht wird man selbst größenwahnsinnig, manipulativ und machthungrig. Vielleicht ist man dann selbst zu jemand geworden, den man vorher in den Medien so stark kritisiert oder sogar abgelehnt hat. :-)

Ich glaube, so schwarz-weiß denke ich gar nicht - bin wohl eher abgestumpft.
Trotzdem verachte ich Gewalt und Radikalität und jede Bewegung der Anti"menschlichkeit".
Ich sehe mich oft wie ein kleines Kind was mit den Finger auf Menschen zeigt und zum Vater sagt: "Pappa, was machen die da?"

Lg!
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