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Alt 13.10.2016, 17:59   #1
juli
Gast
 
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Standard In Silberlicht getaucht


Für Chavali, du fehlst mir.

In Silberlicht getaucht

Ungestüme Wellen rollen
immerfort mit gleicher Wucht,
reißen an den Erdenschollen,
treiben Monster in die Flucht!

Mond und Wolken spielen Fangen,
schwarz und grau im Schimmerlicht,
tosend rasen Wasserschlangen,
bis der Deich der Menschen bricht.

Wildes rauscht nun auf die Insel,
und vernichtet Hab und Gut,
fahles Mondlicht taucht den Pinsel,
in das Silber für die Flut.

Es umschließen sich zwei Hände,
und er sieht ihr Lippenrot,
ihre Blicke sprechen Bände.
Mit dem Wasser steigt die Not!

Stürmisch hängen sie am Leben,
Liebe ist ihr größtes Gut,
und es lohnt nicht aufzugeben,
Zweisamkeit macht ihnen Mut!

Suchend wühlen sich die Wogen
um den schrägen Apfelbaum,
fest verwurzelt großgezogen
ist er ihnen Lebenstraum.

Ihre Flucht scheint zu gelingen,
denn sie klettern ins Geäst,
Meerdämonen fauchen, singen -
dabei halten sie sich fest,

werden in den Morgenstunden,
körperlich erschöpft und leer,
von den Rettern vorgefunden -
auf dem Apfelbaum im Meer.



Geändert von juli (15.10.2016 um 18:27 Uhr)
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