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Alt 05.07.2017, 08:05   #1
Kokochanel
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Standard Trauerspiel Kohl

Trauer-Spiel Kohl (Kommentar)
von außen betrachtet aus der Sicht eines einfachen Bürgers

Ein Großer ist verstorben. Einer, der zu Recht in die Geschichtsbücher eingehen wird für seine politischen Leistungen um die Vereinigung Deutschlands, um Europa und um den Frieden.
Auch, wenn man kein CDU-ler ist, hätte man sich gewünscht, dass das Trauerspiel um seine Witwe, ihre fragwürdigen Entscheidungen bis hin zur Verweigerung des nationalen Staatsaktes diesem Land und dem Verstorbenen erspart geblieben wären. Adenauer, Schmidt und Brandt wurden gebührlich geehrt, bei Adenauer wurde gar eine mehrtägige Staatstrauer verordnet. Immer wieder liest man, dass Kohl sich das so gewünscht habe, seine Ehrung ausschließlich als Europäer zu erfahren. Ob dies so ist, wird ebenso im Dunkel bleiben wie die Positionen aller im Familienzwist.
Der Bürger sieht beim europäischen Trauerakt die Witwe sitzen, Maike Kohl-Richter, die neun Jahre lang zum Ende hin den großen Staatsmann in seinem Leben begleitet hat als Ehefrau - der Rest der Familie fehlt. Eine Frau allein nimmt die Huldigungen von Staatsmännern entgegen, die mit Kohl zu tun hatten, lange, bevor diese Frau in sein Leben trat. Dem Bürger fehlen die Kinder, die Würdigung der ersten Ehefrau Hannelore Kohl, die all diese Staatsmänner in ihrem Heim in Oggersheim empfangen hat, die Kohl den Rücken frei hielt, die ihm diesen Status als Staatsmann und dabei eine Familie ermöglichte und all das mit ihm trug. Der Bürger empfindet dies als Trauer-Spiel. Man denkt an Denver-Clan, Intrigen und Macht. An unschön bis peinlich. Es kratzt am Bild des Staatsmannes, beschädigt sein Bild, vielleicht gar seine Leistung.
Meine Güte, denkt man, muss man denn mit Ende 70 noch eine Frau heiraten und so viel Missgunst in der Familie säen? Kann man nicht einfach mit ihr…, in Urlaub fahren und ihr ab und zu ein Brilliantcollier schenken? Ja, so denkt der einfache Bürger, der bezweifelt, dass es da um Liebe geht. Besonders zweifelt er, als diese Frau beginnt, die Familie regelrecht abzukapseln, ihr den Zutritt zum Haus zu verwehren, das ja schließlich das Elternhaus der Söhne ist, eine Beerdigung im Familiengrab ausschließt und selbst die Bundeskanzlerin, alles angeblich von Kohl vorsorglich verfügt, als Rednerin verhindern möchte.
Böse Zungen behaupten, dass Kohl gar nicht mehr fähig war, eigene Entscheidungen zu treffen, Gerüchte kursieren, die den Bürger überfordern, da er sie in ihrem Wahrheitsgehalt nicht überprüfen kann. Eine Frau steht im Rampenlicht, die dort ohne die Familie Kohls nicht hingehört, so empfindet der Bürger, jedenfalls nicht in dem Machtstatus, den sie für sich einfordert.
Eine Frau steht im Rampenlicht und bleibt hart. Ob sie im Sinne Kohls handelt, wird der Bürger nie erfahren.
Anstand und Menschenwürde hätten der Familie geboten, sich am Riemen zu reißen, gemeinsam die Trauerfeier durchzustehen und sich abzusprechen, egal, was auch familiär geschehen sein mag. Was nun aber bleibt, sind hässliche Szenen, eines Kanzler Kohls unwürdig, des Staates unwürdig, seiner politischen Lebensleistung unwürdig.
Dem Menschen Kohl aber vielleicht angemessen, denn wer solch einen privaten Scherbenhaufen hinterlässt, hat seine glänzende Medaille selbst zerkratzt.
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