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Alt 11.08.2019, 11:54   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Die Messe der verlorenen Unschuld

Berühren will ich dich, als wärst du heilig,
ein wahres Bildnis der Unsterblichkeit,
erhaben über Endlichkeit und Zeit
und fortgenommen aus der Welt, die eilig

an uns vorüber rinnt, wo wir verweilen
in diesem lustgewonnenen Gebet,
darin der Kreis der Sinne bebend fleht
nach tiefen Augenblicken, die wir teilen.

Begreifen will ich deine samtne Blöße
wie eine aufgegangene Monstranz,
und ganz in dir mich finden in dem Tanz
mit reiner Unschuld unbefleckter Größe,

der uns umfängt wie eine warme Decke,
darin das Wesentliche sich begreift,
die Frucht der Liebe und der Sünde reift,
wenn ich mein Innerstes nach deinem strecke.

Erleben will ich deine erste Regung
als ein Geschenk, das einzig einmal nur
gegeben werden kann, da von Natur
aus eine einzigartige Begegnung.

Berühren möchte ich dein weiches Leben,
wo es sich unter meinem Tasten spannt,
und sind wir heiß in dieses Bild gebannt,
will ich mich ganz in deine Hände geben.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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