Thema: Ausblick
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Alt 28.12.2016, 15:35   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Angelika!

Schönes Gedicht!

Die Tipps:

Ich sammle meine Puppenlappen ein,
man muss schon mal ans Später denken. Phonetisch klarer: "an später". Die Zeile hat zudem nur 4 Heber. Altern.: "man muss zur rechten Zeit an später denken.".
Ist meine Sorge jetzt auch noch so klein,
so ab und an doch kommen mir Bedenken. Sprachlich schöner: "so hin und wieder kommen ...".

Mein Haushalt ist das leichteste Problem,
mein guter Ruf hat lebenslang gelitten.
Der ganze dumme Kram von ehedem,
ich sehe doch, an dem gibt's nichts zu kitten. "daran" statt "an dem".

Ist ja nicht viel, was da noch von mir bleibt.
Das fehlte noch, dass ich mir Sorgen mache,
wer meiner Erben sich was einverleibt. Diese Zeile beginnt natürlicherweise betont, zudem hat sie bei unbetontem Auftakt ein Betonungsproblem auf "was". Ich würde "sich" und "was" die Plätze tauschen lassen, das würde die Phrase auch verständlicher machen.
Wenn es soweit, dann ist es ihre Sache. Unvollständiger Satz der unangenehmen Sorte! Altern.: "Bin ich erst fort, so ist es ihre (oder: deren) Sache."

Nur eines nähme ich so gerne mit:
Das Wissen um das kleine bisschen Hoffen,
dass alles anders wird, der große Schritt
ins Glück – die Welt hat da noch etwas offen. Etwas seltsam formuliert. Altern.: "ins Glück - und alle Möglichkeiten offen!".


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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