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Alt 22.01.2021, 21:04   #1
Freihammer
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Standard Was ich meide

Was ich meide
(nach einem Gedicht von Felix Dörmann)

Ich meide die dicken bequemen
Kartoffeln. Sie machen bloß dumm.
Verachte, was andere nehmen
und seh mich danach nicht mal um.

Ich meide die Landpomeranzen,
wie Kürbis gezüchtet auf Mist,
und andre dickbäuchige Pflanzen,
auch alles, was zweifach da ist.

Meid’ Nadeln, so an Koniferen,
das Kletter- und Klettengesträuch,
Kakteen und Grannen von Ähren,
die Disteln und borstiges Zeug.

Ich meide die Schleimpilzvertreter,
die wandern und scheinbar doch ruhn,
und Wesen, die früher als später
davon nur das Gegenteil tun.

Ich meide Lianen und Winden,
dann Hopfen, dazu Wilden Wein.
Am Fesseln kann ich gar nichts finden
und geh auf die Schlingen nicht ein.

Ich meide, was mir mitgegeben.
Bin dick, dämlich, borstig, bequem.
Kriech schleimend und lottrig durchs Leben
und frage verdutzt nur: mit wem?

Geändert von Freihammer (03.02.2021 um 12:16 Uhr) Grund: Titeländerung
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