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Alt 06.09.2011, 16:44   #10
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hi, Faldi,

Zitat:
du bist aber schnell.
Erwarte bloß nicht, daß ich da Schritt halte.
Mein Wort halte ich aber, auch wenn ich ein wenig hinterhinken muss.
Also, auf geht's...
Fühl dich bitte nicht "zeitlich" gedrängt, in Ordnung? Es ist nur so, dass ich mittlerweile auch wieder andere bzw. neue Gedichte schreibe, also dachte ich, erst mal täglich eines posten, jeder Kommentator / jede Kommentatorin kann sich ja ein Werk "heraus picken" und sich ohnehin so viel Zeit lassen, wie er oder sie möchte.

Zitat:
Tja, das würde er wohl, da es die Seele aber nicht gibt, wäre das ein Handel mit leeren Händen. Letzteres könnte er höchstens an der Börse machen.
Die "Seele" dient hier auch nur "stellvertretend" für die Eigenschaften, die ihr im allgemeinen zugeschrieben werden. Welches andere Wort mit dem gleichen Symbolgehalt könnte ich benutzen? Jedem ist klar, was mit "Seele" gemeint ist, ansonsten bedürfte es einer längeren und ausführlichen Erklärung. Für gewöhnlich symbolisiert die Seele das "Gute", das "Positive" im Wesen des Menschen, deshalb verwende ich sie hier. Das LI ist also bereit, das, was postiv, gut und "menschlich" in ihm ist, zu verkaufen, gewissermaßen den "besseren Teil" seines Selbst.

Zitat:
Gefühle hingegen kann man sich beim Geschäftemachen überhaupt nicht leisten, diese wirkten nur kontraproduktiv.
Frag nicht, wie es heutzutage in der Chefetage eines sogenannten und auch noch "christlichen" Sozialunternehmens aussieht ...

Zitat:
Ein Risiko besteht natürlich immer, aber bei einer guten Kalkulation lässt sich dieses sicherlich minimieren, dafür muss man ein Näschen haben.
Und ein wenig Selbstbewusstsein gehört schon dazu, um seine Zukunft fest in beide Hände zu nehmen und besser als die anderen zu planen.
Also herrscht hier "Kühles Kalkül" vor. Investionen jeglicher Art, also auch die wenigen noch vorhandenen Gefühle, müssen schon gewinnbringend angelegt werden.
Ein "Näschen" namens Berechnung, ja. "Ein wenig Selbstbewusstsein" - also dabei musste ich wirklich grinsen. Ein wenig viel, damit man danach streben kann, der Beste zu sein. (Ich weiß, wie du es meinst, ich widerspreche hier nicht, sondern erkläre nur.)

Die "Frau an seiner Seite" oder auch der "Mann an ihrer Seite" muss natürlich passen. Ein repräsentatives Äußeres ist da sehr wichtig, ebenso vorhandenes Vermögen und vorteilhafte familiär-geschäftliche Verbindungen.
Zitat:
Ob die Träume kalt sind, in denen er süß schwelgt, ist eine Frage des Standpunkts. Von außen betrachtet ist das vielleicht so, aber für ihn sind sie jedenfalls süß und können durchaus vom Feuer seiner Leidenschaft herrühren.
Weshalb den ersten beiden Zeilen des ersten Terzetts auch meine inhaltliche Kritik zukommt, denn sie beinhalten eine sehr subjektive Sicht.
In der dritten Zeile wollen mir die "leeren Räume" nicht gefallen.
Wenn sich dort der Gott des Krieges und der Mammon bekämpfen, können sie nicht leer sein.
Du hast mit deinen Einwänden recht, das ist sehr subjektiv geschrieben, deshalb änderte ich die beiden Verse bereits gestern.

Deine Vorschläge machen Sinn. (Nun ja, als Verfasserin bin ich subjektiv, ab und zu denke ich nicht daran, dass ich die Sicht der Leser stärker berücksichtigen sollte. Meistens, wenn mich etwas ärgert. Natürlich weiß ich, wie ich "leere Räume" (im übertragenen Sinn) meinte - das kann der Leser aber nicht wissen. Danke für's "Erinnern".)

Zitat:
Die kalten Räume symbolisieren dann auch schon die fehlenden Gefühle, die sich versteckt haben.
Ja, manchmal könnte man meinen, daß die gefühlte Menschlichkeit in Wirklichkeit nur ein großer Trümmerhaufen ist.
Faldi, spenden beispielsweise aktuell noch viele Menschen, ohne es hinterher von der Steuer abzusetzen? Was mit der einen Hand gegeben wird, holt man sich schnellstens mit der anderen wieder zurück. Es gibt das Wort "uneigennützig" wohl nur noch in Wörterbüchern. Helfen? Ja, wenn man selbst in "Sicherheit" bleibt und keinen wie auch immer gearteten "Verlust" bei der Sache hat, ob nun in finanzieller oder anderer Hinsicht. Kein Risiko eingehen, das nicht die eigene Unversehrtheit oder einen Profit garantiert. Bestenfalls beides.

Zitat:
Aber war das nicht zu allen Zeiten so?
Haben die Menschen nicht schon immer nur ihren Vorteil gesucht und alle verfügbaren Mittel dafür eingesetzt?
Heute jedoch sind die Methoden viel subtiler geworden, so daß es nur recht und billig ist, dieses "Kalte Kalkül" noch einmal ins Bewusstsein zu rufen.
Durchaus. Es gab aber ebenfalls "schon immer" Menschen, die diese Einstellung als falsch ansehen, es gibt sie noch heute, und sie tragen dazu bei, diese Tatsachen den Menschen "immer wieder" ins Bewusstsein zu rufen. (Wenn auch, leider zwangsläufig, in recht geringem Umfang.)
Zitat:
Und ich denke, das ist im Großen und Ganzen gelungen.
Ein bisschen Geschmackssache, aber du hast im Großen und Ganzen recht. Das erste Sonett war besser.

Zitat:
Gerne gelesen und kommentiert...
Dankeschön!

Liebe Grüße

Stimme
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