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Alt 05.03.2012, 20:30   #17
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo Fridolin,

da wir jetzt vom eigentlichen Gedicht abkommen, habe ich diesen Faden einmal in unser Diskussionsforum kopiert.

D.h. es ist nach wie vor in der Humorabteilung zu finden, um zum Text Stellung zu nehmen und wir können hier in dieser Kopie frei und fröhlich über Daktylus und Limerick diskutieren.

Zitat:
Da lässt dich dein Gedächtnis im Stich, einer von dir aus dem Lim-Faden:
Da kann man mal wieder sehen, wie betriebsblind man im Laufe der Zeit wird (vielleicht sollte ich auch sagen: Falderwald, du wirst langsam alt ).
Ja, ich erinnere mich, das war ein Faden von norbert.
Das war also sein vorgegebenes Versmaß, welches ich lediglich dort kopiert habe und auf den "Wanderer" eingegangen bin.
(Kein Wunder, daß Google nix über die "Wanderer-Limericks ausgespuckt hat.)

Zitat:
Mir sind Wanderer-Lims zu eintönig, damit lässt sich nur beschreiben, was dem Wanderer passieren kann, bzw. wovor er sich in Acht nehmen soll, wenn er irgendwo hinkommt.
Ich denke, es war von norbert auch nicht geplant, das als Fortsetzungsfaden zu gestalten.
Aber wie wir Dichter nun mal sind, nehmen wir so etwas immer gerne an.
Auf die Dauer wird das sicherlich langatmig, da gebe ich dir Recht.
Die Grundidee war aber ganz nett.

Zitat:
Dem würde ich mit der Einschränkung zustimmen, dass es den "klassischen" Limerick nicht gibt. Nachdem du mir nun dankenswerter Weise die metrischen Zusammenhänge zwischen Daktylus Amphibrachys und Anapäst erläutert hast, meine ich, dass man den Aufbau des Limericks nach antiker Versbezeichnung wohl auch als anapästisch-daktylisch klassifizieren könnte nach diesem Lautmuster.:

da da dam da da dam da da dam
da da dam da da dam da da dam
da da dam da da dam
da da dam da da dam
da da dam da da dam da da dam
Das mit dem klassischen Limerick war natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber der von mir zitierte lateinische Lim ist einfach nur genial und klangvoll, was ich sonst von den meisten lateinischen Versen nicht behaupten könnte. (Was natürlich reine Geschmackssache ist.)

Zitat:
Die Crux bei dieser Theorie ist aber in der deutschen Sprache, dass es kaum Wörter gibt, die anapästisch sind, also muss man hier wieder mit Auftakten arbeiten, und schon sind wir wieder bei Daktylen oder Amphibrachen, je nachdem, wo die Hebung zu stehen kommt.
Natürlich gibt es Abweichungen aller Art, aber die meisten Lims sind meines Wissens nach wirklich im Amphibrachys gehalten.
Anapästische Verse sind tatsächlich schwer und daher auch selten zu finden.

Zitat:
Diese innige Beziehung dieser dreisilbigen Versfüße hat wohl auch die von mir genannten Autoren veranlasst, Daktylen, Amphibrachen und Anapäste unter dem Oberbegriff "Daktylische Verse" abzuhandeln. Auch die im Internet zugänglichen Systeme zur Metrumanalyse (z.B. Metricalizer) treffen diesbezüglich keine Unterscheidung.
Letztendlich ist es ja auch durchaus verständlich, wenn man diese Verse unter einem Oberbegriff zusammenfasst.
Es liegt wohl mehr an meiner persönlichen Pfennigfuchserei, denn ich finde, man sollte die verschiedene Versmaße ruhig beim Namen nennen, damit die "jungen Dichter" zumindest mal ein Bild davon bekommen, worüber wir "Alten" uns hier unterhalten.

Nur damit der Vollständigkeit Genüge getan wird.

Denn gute theoretische Kenntnisse haben dem praktischen Handwerker noch nie geschadet, eher im Gegenteil.

Das war mein ganzes Anliegen...


Liebe Grüße

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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