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Alt 17.10.2011, 22:25   #13
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe fee,

das "Credo" darf nicht aussterben und wird es auch nicht.
Du hast ein sehr großes Thema angesprochen und verdichtet - die Kommentare machen es deutlich.
Ich kopiere es für mich 'rein, um es vor Augen zu haben.

Zitat:
Zitat von fee
"hilf mir, es selbst und recht zu tun!"
das ist, was kinder sich ersehnen.
jemanden, um sich anzulehnen,
nur so können sie in sich ruh'n.

nur so finden sie ihre mitte,
von der aus sie die welt bereisen,
auf wegen, die wir ihnen weisen.
wir geben halt, sie setzen schritte.

geht eines falsch, dann ist das leben.
denn auch aus fehlern lernen wir,
entwickeln eigenes gespür
dafür, wohin es gilt zu streben.

wir zeigen wie. stützen und geben
.

Ein emotionales Gedicht pro Kind aus zwei Sichtebenen: Eltern - Gesellschaft (speziell Schule).

Ich bin total aufgewühlt, weil sich in mir "Wut" und "Gelassenheit" mischen.
Dein Anliegen kann ich nur zu gut verstehen und sehe darin einen fast verzweifelten Hilferuf.

Zum ersten Mal durchleben wir Jahrzehnte ohne Krieg und ohne wirkliche Not.
(Ich werte Arbeitslosigkeit und Hartz IV im Vergleich zu anderen Ländern noch nicht als "die Leidensnot". Schaut man über das eigene Land hinaus oder hat gar anderes erlebt, müsste es überzeugen.)
So sehr mich die Realitäten betroffen machen, denn auch ich bin ein Jahrgang, wo es nur bergauf ging, stolpere ich darüber, dass es nie genug war. Nie gab es Zeiten, wo man mit der Welt zufrieden gewesen ist.
In jeder Zeit ging es darum, dass die Kinder es besser haben sollten. Jede Mutter, jeder Vater und zugleich die Schulen richteten sich auf bessere Zeiten für die Kinder ein und taten alles dafür - vielleicht manchmal zu viel des Guten.

Jedes Kind darf und muss zur Schule gehen. Jedes Kind ist eine eigene Persönlichkeit. Eigentlich eine gute und nicht immer gegebene Selbstverständlichkeit.
Die Perspektiven verunsichern Eltern und Lehrkräfte. Nicht einmal die "Besten" können sich auf eine "angenehme Zukunft" verlassen.
Das geht schon in der Grundschule los.

Wir streben über das Eigentliche hinaus und bermerken es erst, wenn unsere Kinder entgegengesetzt reagieren.
Lieben wir wirklich bedingungslos, wenn wir zugleich das Höchstmögliche abfordern - von den Kindern und von uns selbst?
Alles geben - ja - doch darin auch beiderseitige Grenzen erkennen, ist genau so wichtig, wie das Streben selbst.
Jedem Kind die eigene Mitte zu überlassen und es dafür zu lieben (Eltern) und zu schätzen (Schule, Gesellschaft) - wäre ideal.

Gab es je eine Zeit, auf die wir uns berufen können? Nein, es ging entweder ums Überleben und wenn es gut ging, um Übertreiben. Als wären wir nur für Nöte geschaffen.

Dein Gedicht beruft sich auf Zuwendung und Hilfestellung und entspricht ganz und gar meinem Ansinnen. Elternliebe ist und bleibt ein Fundament. Ohne diese kann die beste Lehrkraft (Schule) nichts ausrichten.

Geht etwas falsch, dann ist das Leben - das müssten wir alle zu genau wissen. Wir können unsere Kinder nicht davor schützen - aber sie auffangen ist uns gegeben.

Darüber könnte man unendlich diskutieren und ich hätte noch viel mehr zu sagen.

Vielleicht ergibt sich noch mehr.

Auf jeden Fall ein wichtiges Thema, das du einfühlsam verdichtet hast. Es ist nur zu groß für eine "schnelle Lösung".

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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