Hi Chavi!
Sehr gut gelungen! Eine Geschichte, wie sie öfter passiert - Wilhelm Busch beispielsweise kam nach langer Studienzeit nach Hause und sah seine Mutter im Garten arbeiten. Er ging vorbei wie ein Spaziergänger, und sie grüßte ihn und erkannte ihn nicht.
Was den Protagonisten hier allerdings quasi die Flucht ergreifen lässt ist nicht die Angst, ein ungeliebter Dritter zu bleiben - das käme immer auf einen Versuch an - sondern das schlechte Gewissen ob des vielen Versäumten und der rückblickend betrachtet falschen Entscheidungen sowie die Furcht, dafür verachtet zu werden.
Das ist übrigens meistens der Fall, wenn sich jemand darauf ausredet, dass er den geliebten Menschen die emotionalen Lastwechsel eines plötzlichen Wiederauftauchens nicht antun und zumuten will - er kann ja gar nicht wissen, wie sehr er vermisst wird, wie sehr er womöglich gefehlt hat. Dass da eine Lücke zu schließen bleibt, bedenkt er in diesem Moment nicht - er sieht nur eine scheinbare Harmonie ohne ihn und bestraft sich dann selbst dafür, dass er sie versäumte, indem er sich die ersehnte Wiedervereinigung selbst verweigert!
S1Z4 - Ich vermute, du hattest da erst ein anderes Wort statt "Herz" stehen, denn das rückbezügliche Pronomen stimmt nicht. Es muss natürlich heißen: "mein Herz,
es wurde hart ...".
Sehr gern gelesen!
LG, eKy