Libellenleben
Libelle, Wesen dreier Sphären,
Wer kann, wie du, die Welt begreifen?
Wer kann, wie du, den Wandel lehren,
Der sichtbar wird im Wachsen, Reifen.
Im Reich der Daphnien und Algen
Erfährst du schwereloses Schweben.
Du siehst den Molch im Liebesbalgen,
Doch flüchtest du das Wasserleben.
Geklammert an den Halm der Binse
Entsteigst zu deinen Maskenhüllen.
Die tausenfache Augenlinse
Erkennt dein weiteres Erfüllen.
Empor zu scheinbar weiter Leere
Erheben dich gehauchte Flügel,
Ein Netzwerk gleichsam ohne Schwere,
Bis hin ins Grasland sanfter Hügel.
Nun lebst du, Luft und Erde räumend,
Dein Dasein nach gestrengen Plänen.
Dann, eines Tages, merkst du träumend,
Zurück zum Wasser führt dein Sehnen.
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
Geändert von Ibrahim (19.09.2009 um 12:18 Uhr)
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