Guten Tag, Lena,
wir kennen uns noch nicht, aber ich freue mich ebenfalls, wenn du "wieder da" bist.
Ein Liebesgedicht an die Heimat, das ist etwas Besonderes und eine schöne Idee. Ich habe die Suchmaschine genutzt und nach den Stichworten "Schwarze Riesen Niederrhein" gesucht, - und war überrascht, denn ich assoziierte das mit großen, alten Bäumen oder sogar Bergen - es sind Hochöfen in der Stahlindustrie.
Unter diesem Gesichtspunkt finde ich, dass die "Liebe zur Heimat" so noch einiges mehr an "Gewicht" bekommt. Hier liebt jemand die Heimat wirklich, und zwar
mitsamt lärmenden und qualmenden Hochöfen. Finde ich schön.
Auch der "Niederrheinnovember" wird hier unter dem Gesichtspunkt der Schönheit betrachtet, obwohl diesen Monat sonst kaum jemand schätzt.
Der periodische Anfangskehrreim gefällt mir ebenfalls, es wirkt so, wie Chavali sagt: Intensiviert, und auch der 4hebige Trochäus passt (es "stampft", aber nur ein "bisschen" - siehe Hochöfen).
Eine kleine Anmerkung, ein Fehler ist es nicht unbedingt, nur etwas, das als "Information" mitgenommen werden kann:
Zitat:
Haus und Straßen ruhen matt versunken,
Weihnachtsmarkt: besternte bunte Pracht
reflektieren märchenhafte Funken
durch die dichtverhüllte kalte Nacht.
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Durch den Bezug "per Zeilensprung" stolperte ich ein wenig, denn es wirkt so, als ob "reflektieren" (Plural) sich auf "besternte bunte Pracht" (Singular) bezieht. Um den richtigen "Bezug" herzustellen, muss ein Leser also "noch mal zurück"springen", um zu erkennen, dass sich die Mehrzahl auf "Häuser, Straßen, Weihnachtsmarkt" bezieht. Die "Pracht" liegt aber genau dazwischen, das irritiert ein wenig, denn dann müsste es "
reflektiert märchenhafte Funken" heißen. Nur ein kleiner Hinweis.
Dein Gedicht gefällt mir gut, und wenn du mich "kennenlernst", wirst du merken, dass ich gerade bei Gedichten, die mir gefallen, gerne ein bisschen "feile und poliere".
Gerne gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße
Stimme