Zitat:
Zitat von Chavali
Im Westen fällt der Tag ins Meer
und langsam wird es Nacht.
Die Sorgen drücken sie so schwer
und Seelenpein hält Wacht.
Nun steht sie da und schaut hinaus.
Am Horizont erscheint ein Stern,
der stetig wächst im Sturmgebraus,
noch ist er weit, fast endlos fern.
Sie zieht das Tuch fest um den Arm,
der Wind wird zum Orkan.
Der Stern ist hell und ihr wird warm,
ein Wunder hat sich aufgetan.
Sie fängt den Stern, vereinigt sich
mit seinem Strahlenkranz.
Ihr Wunsch ist unerschütterlich -
sie schwebt im Feuerglanz.
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Hi Chavi!
Schön geschrieben, aber mit der Deutung tu ich mich etwas schwer. Ist dies die feierlich-lyrische Deutung eines Suizids?
Oder beschreibt es den tödlichen Einschlag eines Kometen oder Asteroids an dieser Küste, von einer lebensmüden Betrachterin als Erlösung empfunden?
Oder handelt es sich um eine Art Metamorphose? Oder einfach nur das Entkommen aus einer Depression angesichts einer Sternschnuppe?
Was auffällt, ist der unregelmäßige Wechsel in der Metrik. Hier die Heber pro Zeile:
4343
4444
4344
4343
Die Strophen 2 und 3 weichen ab. Absicht oder einfach passiert? Zwei Möglichkeiten bieten sich an: Alles auf gleich bringen, oder die mittleren Str. einander angleichen, das würde auch Regelmaß ins Werk bringen. Dazu müsste nur S3Z2 um einen Heber verlängert werden.
Vorschlag: "der
wilde Wind wird zum Orkan."
Solltest du eine Angleichung aller Verse bevorzugen: Hier alles im Schema 4343:
Im Westen fällt der Tag ins Meer
und langsam wird es Nacht.
Die Sorgen drücken sie so schwer
und Seelenpein hält Wacht.
Nun steht sie da und schaut hinaus.
Am Horizont ein Stern,
der stetig wächst im Sturmgebraus,
noch ist er weit und fern.
Sie zieht das Tuch fest um den Arm,
der Wind wird zum Orkan.
Der Stern ist hell und ihr wird warm,
dem Wunder aufgetan.
Sie fängt den Stern, vereinigt sich
mit seinem Strahlenkranz.
Ihr Wunsch ist unerschütterlich -
sie schwebt im Feuerglanz.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy