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Alt 12.01.2015, 15:56   #14
AAAAAZ
Wortgespielin
 
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Ja, Erich,

Kämpfen? - das war mir schon irgendwie klar, blieb ja nur noch die Frage wofür, wenn es vom atheistischen Standpunkt heraus keine langfristige Sichtweise zu geben scheint, und damit verbunden auch keine nachhaltige bzw. generationsübergreifende Sinnhaftigkeit. Die Gotteskämpfer konnten ja aus ähnlicher Lethargie und depressiver Sinnlosigkeit ins feurige Handeln gebracht werden, weil sie plötzlich Ziele hatten, und sich gewertschätzt fühlten. Wenn die Vernunft dagegen halten, mitreißen und überzeugen soll, braucht sie ebensolche begeisternde Vertreter.
Deiner Beschreibung nach scheint es sich beim Kampf also nur um die Freiheit, den Platz und die Ruhe im eigenen warmen Sessel zu handeln, weil du mit alledem eh nichts zu tun hast oder zu tun haben willst...,
oder meinst du damit den Kampf um eine ausgleichende Gerechtigkeit in der Welt, ein Kampf um gleiche Bildungschancen, Kampf um Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen, Kampf um Dialog etc. ? Welcher Geist schwebt dir vor?
oder meintst du gar den Kampf gegen die eigene Bequemlichkeit.
Wie willst du mit deiner Weltanschauung punkten oder gar überzeugen, wenn sich daraus nur egozentrischer Stumpfsinn ableiten ließe, der das Gemeinwohl oder das Menschsein außer acht lässt. Deine Grundpositionierung zu Gläubigen scheint ja für dich immerhin eine immense zentrale Bedeutung zu haben und dir sehr wichtig zu sein. Bis hierhin ist sie aber vom reinem Besitzdenken nicht zu unterscheiden.
Da wäre mir ein um Gerechtigkeit, um Nächtstenliebe oder um Gastfreundschaft bemühter offener Zeitgeist schon etwas mehr zugetan, das kann ich empfangen und als Wohltat weitergeben. Da steckt zumindest ein Geist dahinter, der freundlich und zugewand ist, und sich von eigenem Idealismus nährt.
Aber sowenig wie du natürlich Atheismus bist oder vertreten kannst, sowenig ist Bombenleger Islam, und die individuellen Antworten und Konsequenzen im persönlichen Kampf können sehr bunt ausfallen. Dort, wo Atheismus oder Glaube positives Tun verstärken kann, soll es mir im Grunde recht sein, habe ich ja mehr von, als von einem ignoranten Sesselpupser der lediglich Gott nicht ausstehen kann.
Unser eigentliches Tun und Mühen können wir uns aber eh nicht im Internet präsentieren, und das mag die Sache hinter den Kulissen schon ganz anders aussehen und meine Worte zum hohlen nichtsahnenden Geschwätz werden lassen.
So bleibe ich also vor dem Phänomen stehen, dass ich deinem grundsätzlichen Ansinnen eine tiefere Bedeutung beimesse und dieses auch nachspüre, und ich respektiere, dass weiteres nicht hier zur Disposition bzw. Diskussion stehen soll, sonst hättest du dich dahingehend längst geäußert. Insofern bleibt dieses bloße Stammtischgespräch mit seinen Parolen letztendlich ohne Nährwert, weil reine Unmutsäußeungen und Zustandsbeschreibungen keine lösungsorientierten Ansätze bieten können, aber dieser Anspruch war ja auch überhaupt nie gegeben.
L.G. AZ

Geändert von AAAAAZ (12.01.2015 um 17:40 Uhr)
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