Thema: Zum Horizont
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Alt 11.08.2014, 10:55   #9
juli
Gast
 
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Standard Lieber eKy :)

Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen

Ein gelungenes Sonett für einen ersten Versuch!
Meine Tipps:
Ich bedanke mich für Deinen ausführlichem Kommentar

Sehr gerne habe ich Deine Vorschläge übernommen, zumal sie helfen deutlicher zu werden.



Dana sprach von "verwirbelten" Gedankengängen. Ich würde es eher als sprunghafte Bildsprache bezeichnen, gespickt mit dynamischem Symbolismus.
Manche Bilder sind schwer in den Kontext einzuordnen, dem man als Leser zu folgen versucht.


eKy, ich schreibe aus dem Bauch heraus, und meine Gedanken sind anscheinend gespickt mit dynamischem Symbolismus

Gehen wir das mal logisch durch:

Ein LyrIch spricht einen potentiellen Lebenspartner an, den es erst noch kennenlernen wird, ohne zu wissen, wann genau und wo, von dem es aber jetzt schon zu wissen glaubt, dass er der einzig Richtige sein wird.
Gleich nach diesem Kennenlernen wird zum Horizont verreist.
Dazwischen wird mittels fliegenden Libellen und fressenden Würmern an die Vergesslichkeit der Menschen erinnert (HÄH???). Was wurde denn im Zusammenhang mit dieser Partnersuche vergessen? Und was haben Libellen und Würmer damit zu tun???

Wir werden bald zum Horizont verreisen.<< Wir werden sterben
Libellen fliegen und die Würmer fressen,<< die Natur bleibt und die Verstorbenen werden von den Würmer gefressen werden.
es ist der Lauf der Dinge, wir vergessen.Die Menschen auch das WIR für die Menscheit, und das Wir für Zwei innig Verbundene " vergessen" " verwesen" " werden Staub"
Wo wir uns finden, wird sich noch erweisen.
[/COLOR] Doch es gibt die Möglichkeit des Wiederfindens

Die 2. Str. erscheint dann völlig kryptisch. Plötzlich, nach einer seltsamen "Verwandlung", auf die nicht näher eingegangen wird, von einer Erklärung ganz zu schweigen, erscheint es unerheblich, sich zu messen (Messen sich Verliebte? - Oder geht es hier nun plötzlich um die Menschen im Allgemeinen? Falls ja, ein nicht nachvollziehbarer Gedankensprung.)
Ein Nebel kommt auf (Gleichnis für das Vergessen oder das Jenseits?), in dem Menschenseelen umeinander kreisen. (HÄH???) Und zwar "unterdessen" - unterdessen was? Der Reise zum Horizont? Dem Vergessen? Dem Finden des Richtigen? Der ominösen Verwandlung? Des Sichmessens? - Es fehlt jeglicher Bezug für dieses "unterdessen".


Verwandelt dann als Feder oder Eisen -<<Die Natur wird die Mensch physikalisch, biologisch verändern
ganz unerheblich wird es, sich zu messen.<<ja, ich gestehe, dieses ist ein Gedankensprung, ekY es ist einfach nicht wichtig, im Leben "wichtig" sein zu wollen
Wir Menschenseelen werden anstattdessen<< Hier habe ich anstattdessen genommen ich hoffe es wird klarer
im Nebel langsam umeinander kreisen.<< vielleicht gehen Seelen nicht verloren


Die Terzette beschreiben die mannigfaltigen Lebenswege der Menschen entlang der 4 Elemente und deuten Seelenwanderung an oder zumindest eine starke Veränderung durch die Ereignisse eines Lebens (Bis hin zum "Vergessen"?). Mit dem Richtigen aber sei man durch alle Zeiten (oder Leben) hinweg verbunden, auch wenn man es nicht bewusst wahrnimmt.
Zuständig dafür sei das "Schicksal", das die Menschen neu formt. Etwas
schwammig...
In der Conclusio dann der Ausblick auf das neue Leben mit dem gefundenen Seelenpartner: Aufbruch in eine neue, gemeinsame Existenz, die dazu befähigt, die Welt aus einer ganz anderen Perspektive wahrzunehmen.


Das Dasein findet seine Lebensbahnen,
durch tiefes Wasser, Feuer, Luft und Erde,
und auch, wenn wir nichts voneinander ahnen,


sind wir durch alle Zeiten fest verbunden
Das Schicksal formt uns Wesen neu: Ich werde<< ich hatte da einen Gedankenstrich, weil der Leser innehalten sollte, ich wollte das Ich werde besonders betonen, doch es wird auch so deutlich
mit dir das Erdendasein neu erkunden.

Ja in den letzten beiden Terzetten wird deutlich, das es mögliche ist, sich im Laufe der Evolutionsgeschichte sich wiederzufinden.

Du siehst, den Terzetten konnte ich Sinn und inhaltliche Stringenz zuordnen (Hoffentlich lag ich einigermaßen richtig...). Bei den Quartetten ist mir das nicht gelungen. Zu sprunghaft, zu "seltsam" oder gar völlig unverständlich die gewählten Bilder. Da musst du mir schon helfen.


Ich hoffe, ich habe meine verwirbelten Gedanken etwas näher erläutert, Du hast ja mein Gedicht fast intuitiv richtig gedeutet, jedoch sollte die Logik auch nicht zu kurz kommen.

Das bedeutet für mich in Zukunft, das ich mehr nachdenken muß, damit der Sinn klarer wird, das wird mir schwer fallen, denn beim Dichten "sehe" ich Bilder vor mir, die Du dynamischem Symbolismus.
genannt hast. Das gehört zu mir.

Gleichwohl ist deine Sprache schön und lyrisch - man liest sie gerne, auch wenn man das Ausgesagte nicht oder nur teilweise versteht.

Danke

LG, eKy
eky, das Nächste wird besser


Liebe Grüße aus Schleswig - Holstein, und nochmals vielen Dank, das Du Dich so reingekniet hat.
sy

Geändert von juli (11.08.2014 um 20:39 Uhr)
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