Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 23.04.2012, 21:25   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Hi Chavi,

rückständig ist noch vornehm ausgedrückt...

In welche philosophische Mottenkiste will der denn greifen? Der weiß doch nicht mal wie das Wort Filosof geschrieben wird.
So etwas braucht der nicht, der hat ja seine erleuchtete Seele, die ihn zum vollkommenen Menschen macht.

Solche Ergüsse kann man nicht ignorieren, tut mir leid.
Einem Günther Grass werden mit seinem Textgedicht die schwersten Vorwürfe gemacht und dieser feine Herr darf ungestraft den meisten Menschen dieser Erde das wahre Menschsein absprechen, weil sie seiner eingebildeten Weltanschauung nicht entsprechen?

Ich denke, daß der Interviewer sich schlau gemacht hat, wer da vor ihm sitzt und ihm die Vorlage bewusst servierte.
Und ja, ich stimme dir zu, das ist eine Art des Rassismus' von übelster Sorte, die aus einer fanatisch religiösen Weltanschauung herrührt, was der Herr Schwätzer hier von sich gibt.

Zitat:
Zu deinem Gedicht:
Ich wünschte, man könnte es veröffentlichen zu diesem Thema.
Es ist hier veröffentlicht, Chavali.
Wenn man "Mosebach, frommer Schwätzer" über Google eingibt, so kommt man direkt auf diesen Thread... Vielleicht findet er ihn ja oder es spielt ihm einer zu...

Und wenn mir einer von euch seine E-Mail Adresse besorgt, dann schicke ich ihm den Text gerne auch noch zu, damit habe ich keine Probleme.

Dem Herrn Mosebach mangelt es ganz einfach an der Einsicht, daß sein Glaube am Ende ist, daß viele Menschen nach Kant und Schopenhauer endlich in der Lage waren und sind, sich aus den Klauen dieses Dogmas zu befreien und völlig frei von diesem ihre eigene Ethik und Moral entwickeln konnten, die zudem nicht aus egoistischen Motiven in Hoffnung auf ein besseres Jenseits beeinflusst werden, sondern durch die Hoffnung auf ein besseres Diesseits, ein aufgeklärtes, lebensbejahendes und freies, hell erleuchtetes Dasein, ohne diesen Aberglauben an irgendwelche höheren Märchen- und Fabelwesen
Er hat noch nicht erkannt, daß diese Menschen solche Typen wie ihn nicht brauchen, die unsere Welt mit ihren unheiligen Mystifikationen irreführen.

Er hat noch nicht bemerkt, daß alle, die sich dieses unseligen Glaubens entledigt haben, damit auch im Geiste und von Ängsten befreit haben, weil sie keines metaphyischen Krückstockes mehr bedürfen, der ihnen Trost im Bewusstsein des Unvermeidlichen spenden soll, sie aber im eigentllichen Sinne an einem unsichtbaren Gängelband führt.

Unsinn trifft es richtig, was dieser Herr Mosebach da von sich gibt, ein Fanatiker der allerschlimmsten Sorte, der mit seinen Äußerungen höchstens noch mehr Unfrieden in die Welt bringt.

Oh, ich hör jetzt besser auf, ich muss mir noch was für die nächsten drei Antworten einfallen lassen...

In diesem Sinne, Danke für deine zustimmenden Worte...


Servus Erich,

ja, ich hab soooo einen Hals, das kann ich dir sagen.

Immer wieder wenn ich das oben lese, schwillt mir der Kamm aufs Neue und der Wunsch wird stärker, diesen Heilsverkündern den Allerwertesten aufzureißen, weil das auch nicht schlimmer stinken kann, als das, was aus deren Hirnen exkrementiert.

Ich stimme dir voll zu, es ist wirklich tragisch, daß solchen Typen immer noch eine Plattform geboten wird und es tatsächlich noch genug philosophische Analphabeten gibt, die denen dann hinterher hecheln.

Die Vernunft zählt in solchen Fällen nicht, wenn es nämlich daran mangelt, dann kommt so ein Marktschreier gerade recht, denn glauben ist viel einfacher als sich kritisch bilden. Das ist nämlich der Punkt.

In Diskussionen sind solche Typen deshalb überlegen, weil ihre Worte keines Beweises bedürfen.
Sie stellen das Dogma über alles und leiten davon alles ab, das ist ganz einfach. So steht es ja in der Bibel und was drin steht, das muss ja wahr sein.
Jawohl, liebe Gläubige, glaubt ihr das mal.
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Was sagte Schopenhauer in seinem abschließenden Fazit über die christliche Religion?

"Geht mir mit euerer allervollkommensten Moral."

In diesem Sinne, ein ebenfalls zornbebendes Danke für das Lob und die zustimmenden Worte...


Servus larin,

ja, stimmt, aber genau das ist es ja, was ich ständig kritisiere.

Diese blinden hündisch-treu Bornierten, die einem Gespenst hinterher jagen und all jene für menschlich unvollkommen erklären, die ihr geistig-seelisches Ejakulat nicht schlucken wollen, weil es unerträglich zum Himmel stinkt.

Die können sich meinetwegen im stillen Kämmerlein zum göttlichen Segen selbst befriedigen, aber sie sollen gefälligst alle anderen mit ihrer pestilenzialischen Ausflussmoral verschonen.

Goldnuggets finden sich leider selten, blöde Hammel aber in jeder Herde. Vor allem in dieser...

In diesem Sinne danke fürs inhaltliche Rechtgeben.

Quod erat demonstrandum!


Moin Justin,

ja, dieses Interview mit Mosebach wurde ja am 20.04. (übrigens ist das Hitlers Geburtstag. Ob das wohl Zufall war, bei diesen Äußerungen?) von "Welt Online" veröffentlicht.
Hier geht es natürlich nicht nur um die "Ossis", die waren ja nur der Grund für dieses Interviewe, sondern um Atheismus allgemein.

Es ist immer schlimm gewesen, andere Menschen missionieren zu wollen, weil diese sich gar nicht missionieren lassen woll(t)en.
Der christliche Glaube hat heutzutage nur deshalb so viele Anhänger, weil die Menschen vor langen Zeiten z. T. mit unmenschlichen Mitteln zwangsbekehrt wurden.
In den Zeiten als der Klerus noch herrschte, wurde dieser unselige Glaube in immer mehr Ländern zur Staatsdoktrin, der sich kaum noch jemand zu widersetzen wagte, weil er Angst um Leib und Leben und Angehörige haben musste.
Diese Religion konnte sich nur mit brutalster Gewalt durchsetzen und predigt die Nächstenliebe.
Nichts ist scheinheiliger als diese Moral, womit ich noch nicht einmal die kleinen Gläubigen meine (auch wenn diese sich das durchaus zunutze gemacht haben und immer noch tun), sondern mehr die Funktionäre dieses Spektakels, die ganz genau wissen, daß nichts, aber auch überhaupt nichts an ihren Lehren dran ist.
Sie wollen lediglich die Tradition bewahren und damit den Rest an Macht sichern, der ihnen noch geblieben ist.
Keiner von denen, weder Papst noch Bischöfe glauben den Unsinn, den sie da verkünden, meinen aber, sie seien die Wächter und ewigen Hüter der Moral, so daß sie dieses Dogma unbedingt aufrecht erhalten wollen.

Ich sage, jede moralisch positive Handlung, die aus Einsicht erfolgt, ist mehr wert, als diejenige, die aus religiösen Motiven geschieht, weil letztere lediglich einen passiven Egosimus darstellen, nämlich in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach dem Tode.

Ein Leben nach dem Tode *kicher*, das allein setzt dem Ganzen schon die Krone auf.

Ne, ne, lass die armen "Ossis" mal. Die können ganz gut alleine mit Messer und Gabel essen.

Den konservativen, strenggläubigen, eingebildeten "Wessis", von denen Herr Mosebach zweifellos einer ist, denen wünsche ich allerdings, daß sie den Kulturschock schnellstens überwinden mögen, um nicht ihrerseits zur Kulturschande dieses Landes zu verkommen, indem sie andere nur zu diffamieren und herabzusetzen wissen, weil sie nicht in der Lage sind, ihre Vernunft einer kritischen Prüfung zu unterziehen, sondern sich durch ihren blinden und gehorsamen Glauben in die Nähe von Herrenmenschen rücken, die alle anderen als Untermenschen ansehen.

Pfui Deibel, sage ich da nur.

Es freut mich, daß auch du meinem Text zustimmen konntest und ich bedanke mich für das Lob im handwerklichen Bereich...


Vielen Dank für eure Kommentare und die Gedanken zu diesem leidigen Thema eines armseligen Sprücheklopfers, zu dem das folgende Zitat von Goethe wunderbar passt:
Zitat:
Zitat von Goethe
Die Elohim zur Nas' hinein
Den besten Geist ihm bliesen,
Nun schien er schon was mehr zu sein,
Denn er fing an zu niesen.
In diesem Sinne...

Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten