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Alt 05.04.2018, 19:04   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Was vom Leben übrigbleibt

Ein Weniges herbeizusehnen,
noch unbenutzt von müden Sinnen,
die schmale Zeit daran zu dehnen -
was anders bleibt noch zu gewinnen,
wenn wir an späten Jahren lehnen,
bewusster spürend, dass sie enden?

Ein Weniges, belebensmüde
der nackten Hoffnung abgerungen,
der letzten Zuversicht, die prüde
sich bleiern spannt um welke Lungen,
aus denen jede Attitüde
entwich wie jede Lust aus Lenden.

Ein Weniges, das herzentlegen
noch auftut, was die Jahre schlossen,
noch fühlen macht, was wie ein Segen
in klamme Seelen ward gegossen
aus zarten Bildern, die erregen -
ein Weniges … zu treuen Händen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (09.04.2018 um 16:33 Uhr)
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