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Alt 25.02.2021, 20:48   #2
Freihammer
Gast
 
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Standard Als an eines Baumes Saum ICH stand

Hallo Holger, ein Vierzeiler sollte eigentlich von der Form und vom Inhalt her vollendet sein.
Eichendorffs Wünschelrute muss man da nicht zitieren. Vielleicht Gottffried Keller:

Es blitzt ein Tropfen Morgentau

"Es blitzt ein Tropfen Morgentau
im Strahl des Sonnenlichts;
ein Tag kann eine Perle sein
und ein Jahrhundert nichts."

Mit deinen Zeilen habe ich insofern Schwierigkeiten, dass Flächen wie Wälder, Meere, Stoffe Säume haben, ein Baum aber weniger. Es macht auch sprachlich keinen Sinn.

Als ich an einem Baume stand, ist klanglich (für mich) recht passabel.

Und fragte leise: Wer ist Gott? Könnte so stehenbleiben, jedenfalls vom Rhythmus. Obwohl ich als Atheist Bedenken anmelde. Aber das ist eine andere Sache.

Und als ich seinen Duft empfand, ein Baum, der nicht blüht, duftet zumindest nicht so intensiv.
Und dann den Blütenduft empfand, ist vielleicht besser.

Verließ ich mehr als meinen Trott. Ist ein unsinniger Abschluss. Aber die Zeilen mit einem unreinen Reim auf Gott zu beenden, ist auch nicht zweckmäßig.


Da kannst du gleich schreiben:

Als ich an einem Baume stand,
noch hoffend auf ein einzig Wort,
und dann den Blütenduft empfand,
da wusste ich: Du gehst nicht fort.


Sei nicht böse. Wir sind alle nur Hobbypoeten (vor dem Herrn?)
Viele Grüße von Freihammer.
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