Thema: Mein Zug
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Alt 02.09.2013, 13:43   #2
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Zitat:
Zitat von micha221b Beitrag anzeigen
Mein Zug

Man drückte mich in diesen Zug,
in diese Menschenmasse.
Es gab nicht viel zu sehen dort,
das Schild schreibt 3. Klasse.

Dort sitzen Menschen auf den Bänken,
dem Boden oder stehen,
hab meinen Platz noch nicht gefunden,
ich werd mal weitergehen.

Ich bin im Zug nach Nirgendwo,
doch leider nicht allein.
Sind viele Menschen im Abteil,
passt kaum noch einer rein.

Ich treffe viele Weggefährten,
die mir zur Seite stehen,
Bis sie auf einmal zu mir sagen:
mein Freund, ich muss jetzt gehen.

Denn meine Fahrt ist hier zu Ende,
der Bahnhof muss es sein.
Wir reichen uns zum Schluss die Hände
und dann bin ich allein.

Ich laufe lang durch die Abteile,
oft vor, manchmal zurück.
Hab viel erlebt, traf viele Leute
beim Suchen nach dem Glück:

Der eine reicht mir die Hände,
ein andrer gibt nen Tritt.
Das macht mich letztlich meistens stärker,
doch es nimmt mich auch mit.

Ja, dieser Zug fährt immer weiter,
nach vorn und nie zurück.
Hab ich auch keinen Platz gefunden,
fand ich ein bisschen Glück.

Ich bin am Bahnhof angekommen
und sage, es war schön.
Soviel hab ich mir vorgenommen.
doch muss ich jetzt schon gehn.
hi micha,

dein kleines großes lied, das sehr bildhaft seine botschaft schildert, habe ich ein wenig metrisch und sprachlich bearbeitet. ich hoffe, daß du es irgendwann einmal siehst und damit etwas anfangen kannst.

in diesem sinne wünsche ich dir beim weiteren schreiben viel freude und erfolg!

lg w.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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