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Alt 22.10.2014, 19:54   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Zitat:
Zitat von Erich
Ich meinte es eher so:

Das sinnende LyrIch lauscht in die Nacht und "fühlt" das Werden und Weh der Welt unter dem Leuchten der Sterne. Der gesunde Menschenverstand hindert es, sich darin zu verlieren, allzu Großes zu wollen, zu werden, sich zu verlieren im gewaltigen Spiel der Dinge: Je größer die Wünsche und das erstrebte Glück, desto wahrscheinlicher das Scheitern und der Verlust.
Das Lyrich fühlt sich also nachts in die Welt hinaus, wie eins mit sich und der Welt, und seine Seele will sich hinaussingen in diese Gewaltigkeit, will sich selbst verwirklichen, den eigenen kleinen Funken zu einer Flamme singen, die ein Zeichen setzt: Ich bin hier! Ich bin ein Teil von alledem! Seht mein Licht!

Servus Erich,

puh, du meine Güte, da schwingt ja ein überschäumendes Pathos mit.

Aber das muss der Dichter wohl besitzen, obwohl die Sterne auch am Tage leuchten.
Jedes Ding hat seinen Platz in Raum und Zeit und somit im Universum eingenommen. Das Eine würde ohne das Andere nicht auskommen, für die "bestehende Gegenwart", so wie sie ist, ist alles voneinander abhängig.
Nun ist diese Gegenwart nichts, was man festhalten könnte, sie ist nur fließend wahrnehmbar, kaum gedacht, schon ist sie wieder Vergangenheit.
Die Bewegung geht Richtung Zukunft und das heißt Veränderung.

Die Zeit misst sich also an den Veränderungen.
Ob Sterne oder Lebewesen, alles Existierende hat seinen Zeitraum, d. h. es nimmt für eine bestimmte Zeit einen bestimmten Raum ein.
Das Universum vereint Zeit und Raum (und wahrscheinlich noch viel mehr) in sich. Wenn man sich dies aber vereinfacht als vierdimensionales Gebilde vorstellt, dann bleibt jedes Licht in der Unendlichkeit, die einem Universum bleibt, auf jeden Fall erhalten.
Jedes Licht ist an seinem Platz und nimmt zu seiner Zeit seinen Raum ein.

Ob da noch was drüber kommt, kann ich nicht sagen, ich glaube nicht (), aber so sehe ich mein Licht und mein Teil von alledem.

Auch in diese Richtung könnte man deinen Text interpretieren.

Auch die ungewöhnliche Darstellungsart hat mir gefallen.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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