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Alt 23.12.2014, 06:22   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

eine solche Entscheidung sollte immer gut überlegt sein, zumal die andere Seite ja anscheinend auch eine solche getroffen hat.
Dumm gelaufen, wenn dann diese Entscheidungen nicht miteinander harmonieren oder aber vorher kein gemeinsamer Konsenz erzielt wurde.

Gitte sang zwar "Ich will alles" aber bei manchen geht das eben nicht so schnell und bevor man dann eine so weitreichende Entschedung trifft, sollte man das auch ganz genau für sich abwägen.

Dein Protagonist hat genau dieses getan und ist zu einem anderen Schluss gelangt.
Das ist sein gutes Recht, denn letztlich entscheidet man nur für sich selbst, auch wenn dies Konsequenzen für andere haben kann.
Doch opfern sollte man sich auch nicht, auf jeden Fall nicht für eine Beziehung.
Sie wird sich anpassen oder scheitern, denn nichts ist statisch.

Zum Formalen:

Die Eitelkeiten im Plural stören mich hier weniger, die Selbstverständlichkeiten sind da schon ungewöhnlicher.

Ich weiß ja nicht, ob dir das gefällt:

Dass ich mein Leben neben dir verbringe,
erwartest du von mir für alle Zeiten,
du kaufst schon, ohne dass ich will, die Ringe,
mir scheint, du findest dich in Eitelkeiten.
Mir fehlen bei dir wesentliche Dinge.
Die Rose wird mir keine Lust bereiten!
Ich winde mich aus dieser engen Schlinge,
erspare mir die ehelichen Pleiten.

Die Aussage dieser Zeile ist zwar jetzt leicht verändert und ich weiß genau, was du mit "Selbstverständlichkeiten" ausdrücken wolltest, aber ich meine, dass das funktioniert, denn durch das Verb "erwartest" fließt diese Erwartungshaltung ja schon direkt am Anfang in die Zeile ein und muss somit nicht am Ende noch verstärkt werden.
Und für "alle Zeiten" steht dann synonym für "in guten wie in schlechten Zeiten", die Frage bei der Eheschließung, die ja hier auch angesprochen wird.
Außerdem kannst du dann getrost in der nächsten Zeile das "ich's" durch "ich" ersetzen, das macht dann sogar extrem Sinn an dieser Stelle.
Ich habe auch mal die Zeichensetzung zur Anschauung leicht verändert.

Deine Siziliane hat mir gut gefallen...


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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