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Alt 11.12.2011, 11:13   #6
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, liebe Chavi,

Zitat:
Zitat von Chavali:
ein Gedicht über Angst vor dem Meer?
Menschen mit dieser Störung fürchten den Ozean, was manchmal auch durch ein Erlebnis mit eben diesem
ausgelöst worden sein kann.
Das ist eine tolle Idee und so habe ich das noch nie verdichtet gesehen.
Natürlich habe ich auch den Kommentar und deine Antwort gelesen und weiß nun, wie der Text entstanden ist.
Ja, so kann dieser Text gelesen werden. Ich habe beim Titel auch ein wenig "geschwankt", ob ich nicht vielleicht "Agoraphobie" nehmen sollte. Aber mir gefiel der Bezug auf die enthaltene Metaphorik des Meeres besser. Das Gedicht steht im "Vollmond"-Forum, da es eine zweite Ebene aufweist. Auf dieser Ebene, so könnte man sagen, ist eigentlich der ganze Text eine Metapher.

Stell dir vor, das alles findet nur im Inneren eines Menschen statt ...

Zitat:
Zitat von Chavali:
Ich nehme nun nicht an, dass hier ein realer Hintergrund besteht.
Wie du selber schreibst, hast du dich gedanklich auf die Bewegungen und den Rhythmus des Meeres eingelassen.
Nein, hier hat das LI wirklich gar nichts mit mir persönlich zu tun. Obwohl, bei der Betrachtung der "zweiten, metaphorischen Ebene" besteht da durchaus eine "Art" von "realem Hintergrund"; nicht physisch, aber psychisch. Es geht darin um ein LI, das sich gewissermaßen vor einem Teil seines "Selbst" fürchtet. Als Metapher für die "Weite des Geistes" (so nenne ich das mal) wählte ich das Meer - denn das passt sehr gut.

Zitat:
Zitat von Chavali:
Irgendwie imponiert mir deine Dichtung - aber irgendwie finde ich sie auch zu lang.
Das soll von meiner Seite keine Minderung der Qualität bedeuten - im Gegenteil -
aber ich finde den Text ein wenig zu viel ausgeschmückt.
Man kommt - wenn du weißt, was ich meine - lange nicht zur Sache.
Vielleicht macht das ja aber auch für viele Leser erst den Reiz aus
*Lach* Ja, ich weiß. Aber in diesem Fall konnte ich das gar nicht kürzer "abhandeln", denn die Konflikte in unserem Inneren sind ja auch meistens nicht gerade "kurz". Und wenn sich Furcht und Mut, Enge und Weite "gegenüberstehen", dann haben sie sich schon etwas zu "sagen" ...

Zitat:
Zitat von Chavali:
Eine tolle, aufwendige Arbeit mit vielen philosophischen Gedanken.
Vielen, lieben Dank.

Zitat:
Zitat von Chavali:
Folgende Strophe gefällt mir am besten - sie zeigt mir die Unendlichkeit des Meeres und die
Unendlichkeit und Wiederholbarkeit der menschlichen Gedanken:
Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Ich sitze am Ufer und blicke aufs Meer,
es scheint mir so weit und die Weite so leer,
ich sitze am Ufer und bleibe am Strand

und baue mir die nächste Burg aus Sand.
Ja, Gedanken "wiederholen" sich. Bis man eine Entscheidung trifft, das kann schon etwas dauern. Und viele treffen dabei vielleicht auch die "falsche Wahl".

Danke, dass du mir, dem Strand und dem Meer ein wenig "Gesellschaft geleistet" hast!

Liebe Grüße

Stimme

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Hallo, Thomas,


Zitat:
ich beschreibe mal, was mir beim Lesen passiert ist. Beim ersten Überfliegen hat mir der in kursiver Schrift gedruckte Teil sofort gefallen und die Wellen habe mich mit hinaus auf das herrliche und endliche Meer getragen.
Glaub mir, das freut mich sehr, denn genau diese Wirkung sollte der kursive Teil auch erzielen. Freiheit, Weite, Kraft, Energie - um den Leser mit "hinaus auf das (ja, durchaus herrliche!) Meer zu tragen".

Zitat:
Die Schlusszeilen wollte ich schon fast nicht mehr lesen. Dann habe ich gestutzt, was hat das mit Angst vor dem Meer – den Titel – zu tun? Ok, es sind zwei Sichtweisen, oder Personen, die da sprechen, normal und kursiv, damit man es gleich sieht.
Es fiel mir auch nicht unbedingt leicht, sie zu schreiben. Es sind zwei "Sichtweisen", ja, da hast du recht. Im Grunde genommen sind es aber nicht zwei "Personen", ich lasse jedoch im Sinne von ein wenig "künstlerischer Freiheit" hier das "Meer" selbst "sprechen". Daher auch die Kursivsetzung.

Zitat:
Dann hat mich der Anfang genervt, ich habe angefangen zu ändern, bis fast kein Buchstabe mehr auf dem andern war, und dann sah ich plötzlich: Das macht die listenreiche Stimme der Zeit absichtlich! Ok, hast mich erwischt. Obwohl, oder gerade weil, ich mich mit dem in normaler Schrift geschrieben Teil nichts identifizieren kann, muss ich sagen: So nicht! und Hinaus auf Meer!
*Schmunzel* Stimmt ganz genau. Es freut mich sehr, wenn ich dich "erwischt" habe. Wer möchte sich schon mit dem "nicht-kursiven Teil" identifizieren? Obwohl sehr, sehr viele genau so denken, nur Wahrhaben oder Erkennen möchte das eher niemand ...

Wunderbar, dass du es so liest, wie es von mir "beabsichtigt" war. Ja, man möchte zum LI sagen: So nicht! Hinaus aufs Meer! Lerne schwimmen, und schwimm dich "frei"!

Herzlichen Dank für deinen verstehenden Kommentar, er hat mich sehr gefreut.

Liebe Grüße

Stimme
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