Thema: Alte Schuld
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Alt 17.11.2015, 07:55   #12
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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Liebe Kommentatoren
@ Sy
leider nix dabei, was sich rational und logisch verwerten lässt, es will mir schwanen, dass ich diese Stelle ein wenig großräumiger umspinnen muss. Trotzdem danke für die Ideen.
P.S. Mittlerweile hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst.

@ Dana
liebe Dunkelmunkeleckenschwester, es freut mich, wenn ich dich mit meinen düsteren Gespinsten umweben konnte.
Mir gehts genauso wie dir, ob Bücher, Filme... ha - Dokus sind wie eine Droge für mich - geht doch nix über so eine Ganzkörpergänsehaut mit aufgestellten Nackenhaaren!
Und wer DAS jetzt pervers findet, der hat nicht gelebt! Stümmts?

Das Spinnendilemma ist eigentlich gar keins mehr. Hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst.

Also das zur Info für alle Arachnologen (ui... so nennt man die also, Wolo?) wieder was Wortschatzerweiterndes gelernt.
Arachnologen: a bit of a gob full zwar, aber wenn man sich mit den grauslichen Krabbeldingern beschäftigt, steht einem wohl auch so ein Unding von Wort zu.

@ Eky
ich hab drauf gehofft, dass du hierherkommst. Du hast ja schon gesehen, dass es einiges zum Verbessern gibt und auch gleich Hand angelegt.
Danke, deine Rat- und Vorschläge hab ich bis auf den "dunklen Blutmond"
sofort übernommen. Das "dunkel" hab ich eh schon reichlich überstrapaziert, bei der Länge fällts zum Glück nicht so auf.
Mit Verlaub zeig ich dir die Stellen auf, mit denen ich noch nicht zufrieden bin:

1. "Die Scheunen blieben bis ans Dach gefüllt..." gefällt mir sprachlich nicht. Ich überlegte mir schon: "Die Scheunen blieben giebelhoch gefüllt..." Ist "giebelhoch" vertretbar, im Zusammenhang mit "gefüllt"?
"Blieben" muss bleiben, deil es hinweisgebend ist, dass unter der Scheune die Leichen vergraben sind. Zwar nur ein lauwarmer Hint, aber gemeinsam mit dem nachfolgenden, dass "das Gras darüber wächst" befand ich ihn als
ausreichend.

2. "die andrer Leid benutzt zu eignem Gut..."
Auf einem Entwurf hab ich stehen: die fremdes Leid benutzt zu eignem Gut.
Beides ist sprachlich nicht grad prickelnd. Das "gut" brauch ich hier nicht für den Reim. Alles ist hier willkommen, was die Zeile ein wenig eleganter macht.

Wie du sicher meinem Kommi entnommen hast, hätte es ein Sonettkranz werden sollen. Die jetzige Version gefällt mir aber sogar besser. Die Aufteilung zB... bin ich recht zufrieden damit.
Und für die einheitliche Silbenanzahl pro Zeile hege ich auch keine Ambitionen mehr. Hin und wieder variierend erscheint mir bei einem Text dieser Länge sogar geringfügig vorteilhaft.
Wo ich die 11, bzw 10 Silben ohne viel Aufwand beibehalten konnte, wars mir recht. Wenns aber jetzt weniger oder auch mehr sind, ists mir genauso lieb.
Wortfindung, geschmeidiger melodischer Sprachfluss haben definitiv Vorrang.

3. Sie zahlten Bettelpreis für Ländereien...
Der Endreim hier soll bleiben, "Bettelpreis" wurmt mich, weil
Bettelpreise korrekt wär und auch "Bettel" nicht so prickelnd ist.

4. "Vertrauen schwand, die Lügen schlugen Kerben..."
Hier fuchst mich das "schwand", aber wenn ich das Vertrauen auch noch
loswerden könnte, wärs prima. Hier hätt ichs gern kräftiger, prägnanter.

Das wars. Eigentlich eh nicht allzuviele Kümmernisse bei der Länge.

Das "Gesternland" hab ich behalten. "Gestrigen" würd sich zwar besser schmiegen, da hast du Recht, ABER die Redewendung "im Land, wo Milch und Honig flossen" gefällt mir zu gut, als dass ich auf sie verzichten möchte. Und Milch und Honig im "Gestrigen" fließen zu lassen, wär nur halb so fein.

Vielen Dank schon mal für deine Hilfe.

@ last but not least Wolo,
deine wohlwollende Beurteilung meines Textes sieht mich freudig überrascht.
Ist er doch geradezu Paradebeispiel für alles das, wogegen du ansonsten anlümmelst.
Zu den Kokons der Spinnen sind alle Klarheiten beseitigt.
Aber jetzt Spaß beiseite und ohne Schmäh, hier gibts tatsächlich eine Spinne, die ganz außerirdisch schöne, prismenförmige Gebilde spinnt und darin befinden sich ihre Eier. Was sie zuerst macht, den (für ihre Körpergröße) riesigen Diamanten aus Seide, um darin die Eier zu deponieren, oder umgekehrt... ich weiß es nicht. Vermutlich letzteres - sie spinnt die Eier ein. Sie webt um eine Blütendolde, oder auch ein Blatt. Im Herbst kommen Abertausende von diesen Spinnen zu einem nur sehr kleinen Gebiet, wo EIN einziger großer Baum steht, der mit diesen abertausenden von Gespinsten wie ein von Mutter Natur geschmückter Weihnachtsbaum aussieht. Hier gehts vmt um das Prinzip "safety in numbers". Absolut faszinierend.

Falderwald hat mir freundlicherweise in Beitrag 5 zwei Pics dieses Spinnenkunstwerks reingesetzt. Danke Faldi!

@ Thomas,
es war mir wirklich ein Privileg, das Spinnenproblem in friedlich konstruktiver Teamarbeit beilegen zu können.

Allen Kommentatoren ein herzliches Dankeschön für euer Interesse und Feedback.

LG von Lai
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (20.12.2015 um 06:47 Uhr)
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