Hi, Lai!
Wie versprochen hier nun Teil 2:
Aus Gier und Raffsucht wurde er zum Täter,
wie schon Jahrzehnte vor ihm seine Väter,
die andrer Leid
zu eignem Nutzen schürten.
Sie
gaben kärglich Geld für Ländereien,
denn Menschlichkeit ist satten Schächern fremd.
Sie
pfändeten der Armen letztes Hemd,
der Skrupel ledig, Ehre zu entweihn.
Doch eines Tags erhob ein Greis die Stimme
!
Auf taube Ohren
traf das Bittgesuch -
sein Blut versickerte im Ackerrain.
Der Schütze war vertraut mit Korn und Kimme.
Er floh - doch traf ihn noch des Alten Fluch:
"Der Teufel hole dich und das, was dein...."
... ... ...
Ein Sturm kam auf und Hagelschauer
schlugen
in reifes Korn, von reger Hand bestellt,
und ohne Ernte blieb so manches Feld,
zu welk die kargen Früchte, die sie trugen.
Die Dunkelheit verschlang den letzten Laut,
als
sei sie eine Seiner grauen Boten,
von Ihm gesandt, die Tiefen auszuloten.
Noch eh der erste Eiskristall getaut,
war alle
n Unheils Samen ausgesät
-
dem Wuchs zu wehren, war es
bald zu spät.
Der schwarze Herrscher hatte
nun das Sagen.
Ein Spinnenheer begann, Kokons zu weben,
befiel die Ährenfelder, Früchte, Reben
der Väter Land, von Söhnen stolz bebaut.
Die Erde bebte,
Spiegel barsten laut,
das Glück der guten Jahre lag in Scherben.
Vertrauen schwand, die Lügen schlugen Kerben,
der Hass trank Herzblut, würgend aufgestaut.
Die Eifersucht kroch unter Kissen, Decken,
besetzte ungehindert
alle Ecken,
spann Ränke, die sich flink zu Fallen schlossen.
Erinnerungen
dunkelten den Raum,
verknüpften Fäden aus vergilbtem Traum
vom Gesternland, wo Milch und Honig flossen.
Von fern begleitete ein Glockenläuten
des fahlen Himmels schweres Wolkentreiben
der schwere Regen schlug an blinde Scheiben,
durch morsche Fensterrahmen blies der Wind.
In Fieberschüben wälzte sich ein Kind.
Sein Vater suchte Hilfe
bei den Leuten,
verzweifelt bot er Habe, Geld und Gold,
beschwor die Götter, die ihm einstmals hold,
sie
mochten Gnade ihm vor Recht gewähren,
er würde jeden Preis mit Freuden tragen!
doch ungehört verhallten seine Klagen.
Erinnerungen schwelen in der Glut.
Nicht für ALLES wurde ein Reim gefunden, aber so gibt es kaum offene Enden.
Andere Vorschläge betreffen die Flüssigkeit der Sprache oder die lyrische Qualität.
Gern gelesen und beklugfummelt!
Zu deiner Frage bezüglich der Scheunenzeile:
Ich finde diese Zeile nicht schlecht formuliert. Denkbar wäre "
Scheuer" statt "Scheunen", ein älteres Wort dafür.
Den Rest ein andermal!
LG, eKy