Thema: Ein Gedicht
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Alt 21.10.2010, 10:11   #4
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo Dana,
danke für für den schön formulierten, lobenden Kommentar!
Mein Weg war in der Tat der Gleiche, nur dass meine Liebe zu diesen schönen Dingen während meines Arbeitslebens über dreißig Jahre verschüttet wurde; ich hatte gar keine Zeit und Kraft mehr dazu.
Auch mir half dann das Forum, zu erkennen, dass es vielleicht etwas mehr war, als die Reime auf der letzten Seite der Zeitung zum 80. Geburtstag der Oma....
Der Text sollte den Weg zeigen, auf dem viele Gedichte entstehen.
Was Dich verwirrt hat, liebe Dana, das sind die eingeschobenen Adjektive "alt und schwer", die sich nicht auf die Gedanken, sondern auf die Unrast beziehen. Der Satz heißt also ohne dies: "Es waren nur Gedanken, die alte und schwere Unrast aus meiner Seele tranken..."
Das "die", das Du vermisst hast, fehlt also gar nicht, es steht vor "Unrast".
Diese "Einschübe" in dieser Art sind heute kaum noch gebräuchlich, was im Hinblick auf die Missverständnisse, die entstehen können, wohl gut ist. Immer wieder ecke ich mit solchen Dingen an. Die Entwicklung, die unsere Sprache mitgemacht hat, ging über 30 Jahre an mir vorbei, da sie in Fachliteratur, zumeist noch in Englisch, nicht erkennbar war.
Das "davon" in der zweiten Strophe bezieht sich jedoch auf die Gedanken. Ich formuliere auch diese Aussage mal um: "Ich male davon ein in Worte eingebundenes Bild."
Ich glaube, so wird verständlich, was ich mit der zweiten Strophe sagen wollte.
Nochmals danke und einen lieben Gruß an Dich!
Galapapa

Hallo gin,
auch bei Dir bedanke ich mich ganz herzlich fürs Lob!
Du hast das mit den Einschüben richtig erkannt, es bezieht sich (siehe oben die Antwort an Dana) alles auf die Gedanken (sie tranken und ich malte ein Bild daraus). Ein wenig erklärt sich die, zugegeben, umständliche Formulierung eben auch daraus, dass so die Gedanken in den ersten beiden Strophen im Mittelpunkt der Aussage stehen und in der dritten aus dem Bild und dem Klang schließlich das Gedicht hervorgeht. Darin steckt auch das Empfinden, dass ein Gedicht aus einer Melodie besteht, die in Bildern erzählt oder umgekehrt aus Bildern, die in einer Melodie klingen.
Nochmals danke und einen lieben Gruß an Dich!
Galapapa
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