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Alt 19.10.2012, 22:37   #2
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
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Lieber Erich, nachdem ich fast ein Jahr durchs dürre reimlose Leben gegangen bin, hast du mit diesem Gedicht mein Innerstes gerührt, sodass das folgende mir aus der Seele floss. Dafür danke ich dir, denn es ging mir dabei sehr gut.

Herbstspiegel

So wirst auch du, der hier geliebt, das Leben
verlieren, wie die Sonne ihren Schein.
Wie kann der Himmel dies noch wiedergeben,
kann fragende Kulisse für dich sein?

Das Spiel der Schatten wirft sich mahnend wider,
bringt die Erleuchtung aus dem alten Tritt.
Wie mancher Baum streckst du die dürren Glieder,
sie schmerzen dir bei jedem kleinen Schritt.

In letzter Not schickst du weit fort Gedanken
zurück in die verlassne, helle Zeit,
was tröstend glättet müder Seele Schwanken
und aufbereitet Dunkles, wenn's soweit.
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gestörte Kreise
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