Thema: Neue Wege
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Alt 13.07.2011, 17:24   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo larin,

zuerst möchte ich Chavali danken, dass sie auf dein Gedicht aufmerksam gemacht hat, denn es ist wirklich sehr schön und lesenswert. Die Erwähnung der liebevoll gereichten Hand ist sehr tröstlich. Meist sind es die gar nicht so liebevollen Faustschläge des Lebens, die auf neuen Wegen führen. Wenn man dann im Loch sitzt und noch nicht die Kraft für Neues hat, dann ist es gut zu wissen, dass es diese helfende Hand gibt. Das ist keine Kritik, es fällt mir nur ein, weil das Gedicht (übrigens sehr passen) in jeder Strophe Gegensatzpaar erwähnt (keine hört zu, ein du; Wärme, Regen; verflucht, gesegnet).

Nur einen Punkt möchte ich anmerken. Vielleicht könntest du den Zeilenumbruch in der ersten Zeile der zweiten Strophe beseitigen. Der Kommentar von Stimme der Zeit sollte dich dazu bewegen, denn er zeigt, wie unnötig kompliziert es dadurch wird. Das Gedicht ist sehr schön regelmäßig in drei vierzeiligen Strophen (mit Zeilen aus vier und drei Versfüßen im Wechsel) aufgebaut. Dass sich in der ersten Strophe die erste Zeile mit der dritten nicht reimt, geht völlig in Ordnung und könnte auch in den beiden folgenden so sein. Insbesondere Heinrich Heine hat gezeigt, wie man von dieser Strophenform oft sehr schönen Gebrauch machen kann. Der Zeilenumbruch in der zweiten Strophe ist auch nicht aus dem Gedankengang des Gedichts zu begründen. Die Wirkung der graphischen Darstellung wir oft sehr überschätzt. Wesentlich ist doch die Dynamik der Gedanken und Gefühle und die daraus abgeleiteten poetischen Bilder und deren sprachliche Umsetzung, welche zu einer Phrasierung führt, aus der sich dann eine graphische Darstellung ableiten lässt. Oder sollte es wirklich einen guten Grund geben nicht 'bringt wie der Wind aus fernem Land' zu schreiben?

Viele Grüße
Thomas
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