Thema: Am Lagerfeuer
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Alt 24.04.2011, 10:44   #87
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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morgen, stimme der zeit,

die lust am kaffee teilen wir schon mal.
dann nehme ich mir mal meine tasse her und einen schopf zeit für dich......
das hast du wohl auch verdient, da du dir selber, wie du sagst immer reichlich zeit zum kommenteiren nimmst.

ich muss zugeben, dass ich das nicht tue, bzw, dass ich es in sehr unterschiedlichem maße tue.
meine kommentare sind lang oder, witzig oder ernst - aber immer so, wie es mir gerade in den sinn kommt.
kann sein, sie sind nich immer ganz gescheit - aber wenigstens authentisch, eben so, wie ich ich in disem moment gerade denke oder fühle.

insoferne kann man aber jeden kommentar, jedes gedicht als eine art momentaufnahme lesen. wenn wir ein kameraobjektiv hinaus in den weltraum richten und abdrücken, geschiet das gleiche: wir sehen einen begrenzen ausschnitt des universums, der einen ganz betsimmten zeitpunkt der enntwicklung abbildet - und das zeitverzögert, weil ja das licht eine bestimmte wegstrecke zurücklegen muss.

mit gedichten und ihren kommentaren mit es nicht viel anders.
ich schreibe ein paar zeilen in einer bestimmten stimmung - bis ein kommentar, eine raktion entrifft, hat sich das leben schon wieder weitergedreht, ich stehe schon wieder anderswo.
dem antwortenden ergeht es nicht anders.
es ist für mich ein glattes wunder, dass wir einander doch immer wieder in einer at "verständnis" erreichen können.

dieses "verstehen" erstaunt dich geanuso - du fragst dich: wodurch ist es möglich? mit "wissen" kann es nichts zu tun haben, denn : was wissen wir schon wirklich von einander.
da sind unserer möglichkeiten in RL oft schon sehr begrenzt , im internet daher erst recht.

ich denke, dass diese "verstehen" daher auch nicht primär auf der intellektuellen ebene fußt ( da begreift man bestenfalls formales wie metrik, reimaufbaum sprachfluss usw) , sondern aufgrund von "resonanzen" tief im inneren der seele.
das klingt jetzt sehr unwissenschaftlich ( und das ist es auch) - aber ich persönlich halte mich da lieber an phänomene, vor allen dingen dann, wenn ich sie tagtäglich beobachten kann.

das liegt wohl auch daran, dass ich die erfahurng gemacht habe, dass mich der offnen umgang mit dem phänomenalen mehr vorangebracht hat als alles dafür halten ( was sein "soll", was sein "muss").
ich schaue einfach hin, was für mich IST.
und das nehme ich mir dann - und gebe es auch, so ich es geben kann.

manchmal kann ich auch nichts geben.
und manchmal kann ich auch nichts kriegen.

ich denke, das stimmt dann wohl auch, irgendwie.

quailtät, soi wie du sie ansprichst, geht für mich auch nur in der tiefe und aus der tiefe heraus - und diese teife erfordert ein sich - einlassen -können:
zunächst einmal auf mich selber, und dann , in einem weiteren schritt im einlassen auf den anderen.

obwohl falderwald meint, das ginge nicht im internet, hat mir meine realtität bewiesen: es ist möglich. auch im virtulelen leben.

und was heißt denn schon "virtuell"?
auch wenn wir einander hier nicht sehen können - so steckt doch hinter jeder heir geschriebenen zeile ein realer mensch!
selbst wenn sich der verstellt, sich mit deinme decknamen schützt - ein realer mensch bleibt es trotzdem:
abgeshen davon: rollenspiele und verstlelung sind kein qualitätsmerkaml des internets - auch im sogenannten "realen leben" spielen wir einander ( und uns selber) vieles vor und tragen die meiste zeiot irgendeine art von "masken" (zum schutz, vor uns selber und vor anderen)

und nur gelegentlich ist demaskierung, manchmal schmerzhaft - manchmal auch heilsam....

für mich besteht da also, vom grundsätzlichen her, kein allzu großer unterschied zwischen der kommmnukition im internet und der kommnuikatino außerhalb- nur das spielfeld ist ein anderes und hat andere bedingungen.

die energien und tedenzen, die dahinter stehen und einfließen können, sind absolut die gleichen.
man muss damit nur ein wenig anders umgehen.

also meine antwort auf deine frage "warum wirken gedichte?" ist:

sie wirken aufgrund von ( teils uns bewussten, in der vielzahl aber eher unbewussten) resonanzen. ebenso wirken auch bilder, töne -
aber auch bestimmte situationen auf uns.
man kann sich aber durch die beschäftigung mit diesen ausgelösten resonanzen einiger dinge bewusst werden.

im grunde ergeht es mir mit dem schreiben ja ähnlich.
irgendwann mal sagte ein dichter: "wie soll ich wissen, was in mir ist, bevor ich es aufgeschrieben habe?"

schreiben ist eine möglichkeit des selbstausdruckes (so wie die musik oder die malerei). nicht jeder hat diese möglichkeit in sich zur öffnung gebracht. darum kann der lesende manchmal das gefühl haben: "das spricht mir aus der seele".
ein anderer mensch sagt etwas, stellvertretend für mich und wird so zu meinem sprachrohr.
und durch das wort eröffnet sich uns die welt in alle ihrer begrifflichkeit.

darum steht ja wohl auch in der bibel: "im anfang war das wort".

es ist ein stückchen erinnerung an die menschwerdung:
durch die wortsprache unterscheidet sich der mensch vom tier.

möglichwerweise sind wird dadaruch auch aus dem paradies vertrieben worden.
und versuchen , durch worte wiederzufinden, was wir an instinkten verloren haben.

und dennoch gibt es auch dies: das verstehen jenseits unter hinter allen worten und begriffen.

nur mut! es finden sich die, die einander finden sollen.....

lg, larin




lieber falderwald,
ich möchte dir auch gerne genauer antworten - aber das möchte ich nicht "so nebenbei" tuin.
ich muss jetzt erst mal ne pause einlegen.....
bis später!
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