Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 23.09.2009, 12:36   #1
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard Frei nach A. Schnitzler

.
Die Seele ist ein weites Land,
Ihr Inneres zeigt engverschlungne Pfade,
Eitelkeiten, große Wünsche, Unterpfand -

Selten klar, niemals einfache Gerade.
Es sind die Dunkelheit, das Wollen,
Ewig fernstes Wunschgestade,
Lasten unter bösem Sollen.
Ehrlichkeit als letzte Gnade.

Ist dieses Land nicht endlich klar?
Steigt man nicht auch in hohe Sphaeren?
Tritt man in sich nicht selber wahr?

Endlichkeiten hell zu klären,
Im Geheimen aller Lüge bar,
Noch beim Kugelwechsel stolz.

Was ist dies doch ein sonderbares Holz:
Eigenheit und eignes Leben
In das innerste Erstreben.
Tot oder doch noch Beben?
Endlich und elendiglich,
Sündlos nur im tiefsten Grunde.

Lauern nicht verschlungne Pfade
Am Morgen und allabendlich?
Niemand wird die Meine kennen,
Denn sie ist nicht zu benennen.




23.09.2009
Leier ist offline   Mit Zitat antworten