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Alt 10.05.2018, 10:41   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Zitat:
Zitat von Fridolin Beitrag anzeigen
Du hast mich treu durch dünn und dick begleitet,
bist mir in höchsten Nöten beigestanden,
als wir im Fels uns an die Steige banden,
wo jeder Aufstieg höchstes Glück bedeutet.

Du fandest immer Kraft zum guten Leben,
ertrugest still auch trüber Tage Lasten,
und konntest sicher deine Lage tasten,
dich der Natur im Absoluten geben.

Nun ließ der Tod das dir Gewährte fallen,
ich sehe dich zum Himmel schwebend leben.
So lass auch mich zum Geiste lebend schweben
und mich dereinst zu dir, Gefährte, wallen.

Dein Schicksal ließ dich nicht mehr weiter leben,
willst du an meiner Himmelsleiter weben?
Hi Fridolin!

Schönes Sonett zu traurigem Anlass - wenn gute Freunde gehen, ist es als ginge ein Teil von einem selbst ...

S1Z2 - Wäre da ein "hast" zu Beginn nicht sprachlich schöner als das "bist"?

Ab S3 erscheint die Reimfindung etwas bemüht und erzwungen, mit zu viel "leben/lebend/leben".

Vorschlag:

Nun ließ der Tod das dir Gewährte fallen,
ich sehe frei zum Himmel dich erheben.
So lass auch mich dereinst zum Geiste schweben,
dies Wiedersehen würde mir gefallen.

Dein Schicksal ließ dich nicht mehr weiter leben -
willst du an meiner Himmelsleiter weben?


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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