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Alt 31.10.2017, 17:00   #4
Felix
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Beiträge: 531
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Lieber Mondmann,
ich stehe nicht in dem Verdacht, Eky in den Himmel zu loben.
Aber wo er Recht hat, sollte der Unwissende schweigen.
Das Schleifen einer Burg hat nichts mit dem Schleifen, sagen wir eines Messers, zu tun. Das scharfe Messer ist, wenn man es richtig macht, geschliffen.
Eine geschleifte Burg hinterlässt einen Trümmerhaufen, eben, weil sie geschleift und nicht geschliffen wurde.
Da unser Eky sehr kritikempfindlich ist, beschränke ich mich auf die beiden ersten Verse (mit der Mahnung Goethes im Hinterkopf, man möge die erste Zeile wohl bedenken:
"Was tust du, Seele, wenn dich das Begreifen,
dass deine Hoffnung dich betrog, erreicht?"
Um des Reimes Willen konstruiert der Autor hier einen unschönen Satz.
Die Frage ist: "Was tust du, wenn dich das ... ereicht?"
Der Autor klemmt in die Frage noch "dass deine Hoffnung dich betrog" und endet mit "erreicht". Das sollte eleganter und flüssiger formuliert werden.
Nach solchem Beginn, den man zweimal lesen muss, verliere ich oft die Lust am Weiterlesen. Doch dann juckte es mich doch und ich las den Eky-typischen Schwurbelsatz:
(Was tust du...
"Wenn dein Erglühen stiller Kühle weicht, und leere Tage alle Burgen schleifen,
darin sich deine Zuversicht verschanzte,als sie noch glauben konnte an ein Sein, das sich erfüllt im Irgendwann, und rein besiegen darf, was in den Schatten tanzte?"
Dem Urteil des Mondmanns "meisterhaft schön" kann ich mich nicht anschließen, dass er "manche Sätze sonderbar" findet, kommt der Sache näher.
Gruß,
Felix

Geändert von Felix (31.10.2017 um 18:14 Uhr)
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