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Alt 23.02.2015, 09:10   #5
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hallo Nachteule,

du hast dir mit der Besprechung meines Textes viel Mühe gemacht, dafür gebührt dir Dank

Aber weißt du, was dein Problem ist? Du beurteilst und empfindest solche Inhalte, wie du hier einen vorfindest,
viel zu nüchtern und rational.
Zitat:
Ich verstehe den Plot nicht wirklich. Frühling (Flieder), Sommer (Linde), Herbst (Blätter) und Tod, statt Winter... Wenn du das Gedicht nicht als reine Naturbetrachtung starten würdest, hätte ich das eher erwartet.
Eben, weil ich den *Winter* (Natur) nicht erwähne, sondern vom Tod spreche, ist eine philosophishe Betrachtungsweise zulässig.
Zugegebenermaßen nicht sehr tiefgründig und wissenschaftlich - aber immerhin


Zitat:
Nach den ersten beiden Versen würde ich einen Punkt setzten, da da der Sinninhalt eigentlich beendet ist.
Darüber ließe sich reden.
Zitat:
Davon, dass Vagantenstrophen auch im halben Kreuzreim erlaubt sind, habe ich jetzt noch nicht wirklich gelesen. Das kenne ich eher von der Chevy-Chase-Strophe. Aber selbst wenn würde ich, egal welche Variante du wählst, bei einem Reimschema bleiben oder der Pointe ein anderes Schema geben.
Darüber auch und das habe ich in meiner Antwort an Faldi schon erwähnt.
Die Reimform ist nicht ganz korrekt in dem Sinne, als dass sich in der ersten Strophe nur Zeile 2 und 4 reimen
und es in S2 eine Assonanz gibt.
Zitat:
Hier finde ich, im ersten Bereich ist der Zusammenhang falsch dargestellt. Das hieße ja, wenn irgendwo das Getreide reif wird, muss genau da ein warmer Wind wehen. Aber es ist ja eher so, dass die Ähren reif werden wenn der warme Wind weht. Verstehst du, was ich meine?
Da ist das, was ich im Eingagssatz beschrieb: deine rationale Denkweise. Logisch gesehen hast du sicher recht - aber ich betrachte die Gedichte -
da, wo es passt - immer gern durch mein poetisches Auge
Zitat:
Hier ist es wieder genauso. Nur weil eine Raupe am Stiel des Blattes knabbert, ist ja noch lange kein Herbst angebrochen. Ich würde eher von bunten Blättern reden. "Wenn ein buntes Blättchen fällt" würde das Problem lösen.
"rot und gelb wird dann die Welt" ist dann eine Inversion, [....] gerade so Ebenso die Ellipse weiter unten.
Das sehe ich ganz anders. Rot und gelb wird dann die Welt ist ein wunderschöner poetischer vollständiger Satz.
Zitat:
Wenn alle Lieder schweigen, darf die Sinfonie des Todes ja auch nicht hörbar sein. Die Sinfonie ist ja auch eine Art des Liedes.
Das mag verstandesgemäß auch wieder richtig sein - poetisch jedoch ist eine Sinfonie kein Lied in dem Sinne.
Zitat:
Außerdem fehlt da ja auch ein "die".
Korinthenkacker

Ok, nochmals vielen Dank und liebe Grüße!
Chavali


edit:

alternative 2. Strophe:

Wenn die warmen Winde wehn,
reift das Korn zur Ähre,
wenn die Bauern doppelt sehn,
wird das Pferd zur Mähre.






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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (23.02.2015 um 16:53 Uhr)
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