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Alt 02.01.2012, 18:38   #12
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asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
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ganz ehrlich, liebe chavali,


ich hab das bild, das hajo antpöhler (was für ein name! *giggle) hier skizziert, durchaus selbst schon oft im vorüberfahren "registriert" - und zwar mit einem gefühl der wahrnehmung oder des erkennens, dass hier zeitzeichen die landschaft mit-formen. und das auf eine ganz nüchterne und lebensnahe weise. kabelrollen lagen eben vor soundsovielen jahren noch nicht in der landschaft rum. heute sind sie teil davon - und sagen etwas über die menschheit aus. und prägen die landschaft mit. ob wir wollen oder nicht.

nur, weils kein liebliches landschaftsbild ist, und das hier auch eher skizziert und nicht bis ins letzte fitzelchen aus-gemalt, ist es dennoch "bemerkenswert" im wahrsten sinne des wortes. geschmackssache? allemal.

ich zum beispiel finds gut.
grade wegen des doch persönlichen aber unprätentiösen "schön so".
das - im kontrast mit der "vergessenen" kabelrolle macht eine aussage, die in mir etwas anstößt.

vielleicht bin ich da "schrulliger" im lesen. oder toleranter. oder gerne näher an der realität als am geschönten. mag schon sein.
ich finds gut. ich find aber auch ausführlichere gedichte, wenn sie gut gemacht sind, schön. solange sie eine originelle aussage treffen oder ein unverbrauchtes bild malen.

und was findest du an den ausführungen von herrn buchwald so verdammenswert?

mit
Zitat:
Für schlechte Gedichte dagegen gibt es deutliche Anhalts*punkte: schiefe Bilder, ungenaue Sprache, Denk- und Sprach*klischees, Bestätigung und Verdoppelung des Allzu*bekann*ten. Alarmsignale sind z.B. ungenaue Wie-Ver*gleiche, platte Metaphern, beliebige Zeilen*brechungen, Verbin*dungen von Abstraktem und Konkretem wie z.B. „im Spinnennetz meines Vergessens“, romanti*sierendes Poeteln besonders bei Liebes*gedichten, ideo*logische Phrasen*drescherei oder platte Nachahmung.
liegt er doch sicherlich auch aus deiner sicht nicht falsch.

dass er mit
Zitat:
Wer heute noch so dichtet wie der Freiherr Joseph von Eichendorff 1812, hat nicht alle Tassen im Schrank. Die Welt sieht anders aus inzwischen.
ein wenig persönlich wird und das auch noch reichlich direkt, muss man wirklich nicht mögen - egal, wie sehr man seine meinung teilt .
diese unsachliche äußerung darf einen aber nicht selbst zur unsachlichkeit oder verallgemeinerung verleiten.
wer ist herr buchwald schon? ein herausgeber mit einer meinung.
so wie auch jeder kunstkritiker oder rezensent.

aber es ändert nichts an den gedichten selbst. egal welcher machart und welchen stils. oder?


lieber gruß von

deiner fee

Geändert von fee (02.01.2012 um 18:42 Uhr)
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