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Alt 12.01.2012, 23:18   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Liebe Chavi,

ich habe jetzt wieder meine "Rückversicherung" aktiviert, sie heißt "Textarea Cache". Das ist ein kostenloses Add-on von Firefox, meinem Browser. Man kann sich das wie gewünscht einstellen, ich habe es auf "einen Tag" eingestellt - d. h. das kleine Add-on speichert alles, was ich schreibe, schon beim Schreiben automatisch mit und es bleibt 24 Stunden gespeichert, selbst dann, wenn ich Tabs schließe oder auch das Browserprogramm. Wirklich sehr praktisch, nur als Tipp.

Zitat:
Einen interessanten Text zeigst du uns hier, wobei hier die Form wahrscheinlich eine große Rolle spielt.
Ja, das stimmt. Himmel, Erde und ein stilisierter "Vogel" (bzw. Flügel) in der Mitte dazwischen.

Zitat:
Zitat von Chavali:
Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Die Schatten von Träumen auf Flügeln aus Rauch
verwehen im Wind....sind vergänglich und flüchtig
Mehr Vergänglichkeit geht kaum. Schön poetisch ausgedrückt.
( Beim Zitieren kommt das nicht wieder so hin oder nur durch Abzirkeln der Abstände).
Das macht nichts, ich musste eine Weile mit der Vorschau "arbeiten", um es so hinzubekommen, wie ich es wollte. Danke, dass dir die Formulierung und die poetische Sprache gefällt.

Zitat:
Zitat von Chavali:
Der zweite Teil kann mehrfach gelesen werden.

Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Hör doch.......ein Flüstern
Fühl doch.....ein Hauchen
Sieh doch
Einmal die Betonung gelegt auf die Verben hör doch - sieh doch - fühl doch und zum zweiten
metaphorisch, da alles Im Leben vergänglich ist, was man sieht, hört und fühlt und das möglicherweise
schon nach einer kurzen Zeit.
Es freut mich sehr, dass du meine Intention so gut verstehen konntest. Ja, alles im Leben ist vergänglich, das Leben selbst ebenfalls. Daher sollten wir auch "sehen, hören und fühlen", solange wir das können.

Zitat:
Zitat von Chavali:
Der dritte Abschnitt ist für mich das eigentlich Highlight:

Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
wie alles im Leben...............den hilflosen Händen
des Menschen entgleitet......ein Blinzeln.....vorbei
denn es kann sowohl nebeneinander als auch miteinander und (!) untereinander gelesen werden.
Ich habe verschiedene Darstellungsmöglichkeiten "getestet", und mich dann für diese entschieden. Mir kam es darauf an, das "Blinzeln", das "vorbei" sowie "Himmel, Vogel, Erde" auch "optisch" darzustellen (daher auch die Sinnabsschnitte), zumindest indirekt. Du wirst schmunzeln, aber die Tatsache, dass man es auch untereinander lesen kann, fiel mir selbst erst auf, als das Gedicht fertig war - da hat wohl das Unterbewusstsein sein "Scherflein" dazu beigetragen.

Das Gedicht hier ist eigentlich auch ein Experiment. Ihm liegt eine "Absicht" zugrunde. Ich habe hier versucht, eine "Brücke zu bauen" - zwischen Klassik und Moderne.

Es enthält poetische Sprache und ein eindeutiges Versmaß. Die beiden ersten und die beiden letzten Verse bestehen aus vierhebigen Daktylen mit Auftakt, die mittleren beiden "Flügel" aus zweihebigen, auftaktlosen Daktylen. Das "Sieh doch" ist eine "Ausnahme", die sowohl der Form als auch dem Inhalt dient. Hinzu kommt ein Kadenzmuster. Diese "Bestandteile" entsprechen klassischer Lyrik.

Es ist aber auch ein Formengedicht, und ich verwende die Abstände (unsichtbare Punkte), um ganz bestimmte Sinnabschnitte zu erzeugen. Also konkret/experimentielle Lyrik.

Damit befasse ich mich zur Zeit. Ich versuche gewissermaßen, "beides" miteinander zu verbinden. Warum sollte man das unbedingt so sehr trennen, dass sich regelrechte "Ansichtsfronten" bilden? Ich dachte mir: Das ist genau das Richtige für mich, um damit zu experimentieren. Ich glaube, es ist einigermaßen gelungen, jedenfalls besteht dieses Gedicht hier sowohl aus klassischen als auch modernen "Elementen".

Zitat:
Toll gemacht!
Vielen, herzlichen Dank!

Liebe Grüße

Stimme
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