Thema: Lupus
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Alt 03.11.2012, 15:01   #7
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo Falderwald,

ich bin mir über die Intention dieses Gedichtes sehr im Unklaren, was wohl daran liegt, dass es extrem verdichtet geschrieben ist. Auch die bisherigen Kommentare haben mir in dieser Beziehung wenig erklären können. Lediglich der Hinweis, dass der Autor gerade die "Philosophie des verbotenen Wissens" liest, (gemeint ist wohl das Buch von Konrad Paul Liessmann, welches ich nicht kenne, gibt vielleicht einen Hinweis - vielleicht. Nachdem ich nun also seit einiger Zeit ich um dieses Gedicht herum geschlichen bin, möchte ich wagen, einen Kommentar und hoffe, dass ich nicht völlig daneben liege.

Meine Annahme ist also: Der Autor versucht den emotionalen Gehalt einer philosophischen Aussage zu vermitteln, bzw. die durch die Beschäftigung mit bestimmten Ideen des "verbotenen Wissens" hervorgerufenen Gefühle zu beschreiben.

Das Sonett ruft eine Unwirklichkeit hervor "gespensterhaft, Schemen", etc., was in der Poesie an sich gar nichts Besonderes ist. Besonders ist hier, das die Unwirklichkeit sich selbst (und übe sich selbst) zu reflektieren schein. "Die Vollmondlicht-beschienene Nacht malt Sonnenträume" etc. Eine Reflektion, die schließlich sogar das Gedicht als Ganzes umfasst, wenn am Schluss herauskommt, dass das "Mond"-Sonett durch den nicht existenten, eben den "Schattenwolf" geheult wird – und das für für ein nichtexistentes Publikum.

Der Autor mutet meiner Meinung nach dem Leser etwas zu viel zu. Denn ich könnte, wie bereits erwähnt, trotz redlichem Bemühen total daneben liegen. Meiner Meinung nach, sollte bei aller Dunkelheit und erlaubten, ja gewünschten Verschleierung in der Poesie der Leser die Chance haben, die wesentliche Intention des Autors zu erfahren. Das ist nur meine Meinung und vielleicht gibt es Gedanken und Erfahrungen, welche das nur sehr schwer möglich machen, zumal in einer sehr strengen Form, wie sie das Sonett nun einmal ist.

Liebe Grüße
Thomas
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