Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 22.01.2012, 15:38   #7
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Lieber Justin,

Zitat:
Dein Gedicht ist nicht nur vom Inhalt her ansprechend, sondern auch treffend in der Gegenüberstellung Mittelalter-Gegenwart Der braunen Pest von damals steht eine andere gegenüber, die uns jetzt erreicht hat. Ich würde nicht nur vom "könnte" als gutes Beispiel sprechen, sondern eine viel stärkere Aufwertung vornehmen und sagen, daß ja gerade dieser Vergleich immer wieder herangezogen wird. So wie Du von den Ratten sprichst, die damals der Pestauslöser waren, sind es jetzt verstärkt andere Horden, die sich wieder aus ihren Löchern herauswagen. Und es mutet schon grotesk an, wie unsere Bundeselsternvögel (Original Faldi) ein vermeintliches Handeln demonstrieren, das wir aber so ernst nicht nehmen sollten.
Ich halte es für notwendig, dagegen anzugehen. Ja, sie kommen wieder vermehrt aus ihren Löchern. Und, wie du sagst: Was hält sie ab, wenn die "Bundeselsternvögel" (mir gefällt die Bezeichnung auch ) "nicht ernst zu nehmen sind"? Ich schrieb auch mal ein Gedicht, in dem ich von "Das hatten wir doch alles schon" schrieb. Auch damals war es dieselbe Einstellung, die zu dem führte, was dann geschah. Alle Alarmzeichen waren da, aber diejenigen, die an der "Macht" (nun ja, darüber könnte man streiten ) waren, haben geschlafen. Die mittlerweile in Einheitsgrau gefärbten Damen und Herren von Heute tun das ebenfalls.

Zitat:
Meine Anerkennung möchte ich Dir nicht versagen, da Du solche Themen mutig aufgreifst und dich nicht zurückhältst, wo es sonst meist erwartet wird. Das ist so einfach nicht, weil man in einem Land mit vorgegebenen Leitlinien immer aneckt. Auch wenn das, was man sagt, die reine Wahrheit ist. Du wohnst in der Großstadt Stuttgart, wo es immer noch leichter fällt, weil Du dort anonymer bist. Aber in einem Dorf "im Ländle", wo jeder jeden kennt, wäre es meiner Meinung nach sehr viel schwieriger. Oder?
Ich bin der gestaltgewordene Widerspruchsgeist, der die "Klappe nicht hält". Lieber Justin, ich ecke dauernd an. Auch im "echten Leben". Was glaubst du, war in meiner Familie "los", als ich einen Ausländer heiraten wollte (und das auch noch tat)? Ich könnte noch von erfundenen Beschwerdebriefen an den Vermieter (seitens Nachbarn, als ich die Stiefkinder zu mir holte, etwas später, in der ersten ehelichen Wohnung), von einem Stein, der mal durch ein Fenster flog und von anderen Dingen erzählen. Und es beschränkt sich nicht nur auf die Farbe Braun. Ich habe auch so manch "christliche" Erfahrung genossen und schon mal meinen Arbeitsplatz verloren, weil ich das Wort "Gewerkschaft" in den Mund nahm und mich weigerte, den Filialleiterjob mit einem Verkäuferinnenvertrag (und -gehalt) zu machen. Da lernte ich die Bedeutung des Begriffes "Bossing". Und lernte, dass Kolleginnen mich plötzlich nicht mehr "kennen". In der Ehe erlebte ich übrigens nach einiger Zeit das "Gleiche in Grün" wie mit meiner Familie - nur "andersherum" und ließ mich aus vielerlei Gründen scheiden, nicht nur, weil mein Mann ein Lügner mit "Doppelmoral" war (unabhängig von seiner Nationalität). Ich sag's mal so: Religion. Sei's drum. Aus Erfahrung lernt man. )

Zitat:
In der vorletzten Zeile würde ich selbst "Kopfe" schreiben - "macht sich im Kopfe von Idioten breit." Es klingt für mich so besser. Doch das bleibt Deiner Entscheidung überlassen.
"Kopfe" würde metrisch nicht passen. Eigentlich hatte ich ursprünglich "Hirn" stehen, aber ich wollte da keine Doppelung haben. Aber danke für deinen Vorschlag - und natürlich für deinen Kommentar.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten