Thema: ER und ICH
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Alt 16.01.2014, 14:54   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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HI, Faldi!

Dein erster und gravierender Denkfehler ist hier, dass du mir unterstellst, am Ende eine Art "Allgemeingültigkeit" aussagen zu wollen. Mitnichten! Es ist dies lediglich eine gedankliche Momentaufnahme, die nur für mich, das LyrIch, von Belang ist und sich auch am Ende nur auf mich bezieht.

Nirgendwo wird ausgesagt, ALLE müssten so ausgebrannt sein wie hier offenbar das LyrIch, dass derlei aus seinem persönlichen Dunst heraus offensichtlich auch dem gelangweilten Tankstellenpersonal unterstellt.
Um ehrlich zu sein, diese Szene ist wirklich so passiert, als ich nach einem langen und aufreibenden Schultag mit vielen lästigen Klassen nach Hause fuhr und tanken musste. Da erschien mir dieser dröge Tankstellenfuzzi wie ein Abziehbild meines eigenen Lebens, des Scheiterns der eigenen Träume und Ideen.
Auch ich als Lehrer muss immer verständnisvoll, höflich und nett bleiben, wie der Typ dort mir gegenüber, egal, wie ich mich als Kunde aufführe. Die Karrierechancen verteilen sich in etwa auch gleich. Ich beklage mich letztlich nicht über meinen Mangel an Ehrgeiz, ebensowenig wie der Tankstellentyp - zumindest wollte ich es in diesem Moment so betrachten.
Ich fühlte damals eben bloß eine gewisse innere Verbundenheit mit der Leere in seinen Augen.

Mehr ist nicht dahinter.

LG, eKy
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