Thema: ER und ICH
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Alt 16.01.2014, 15:41   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

ich weiß nicht, ob es einen Denkfehler darstellt, wenn der Leser eine Geschichte erst einmal als rein fiktiv ansieht und dem Autor kein persönliches Erlebnis dabei unterstellt (Die Tankstelle hatte ich als Metapher und nicht wortwörtlich angenommen).
Somit wäre es ja auch eine Erzählung, quasi eine Nacherzählung eines tatsächlichen geschehenen Ereignisses.

Aber woraus geht das in dieser Geschichte hervor?

So wie du es darstellst, nehme ich es gerne als Selbstreflexion an, das ist schon klar, und ehrlich gesagt, hatte ich mir das auch schon gedacht.

Mein etwas kritisch betrachtender Beitrag erfolgte deshalb, weil diese Geschichte eben durch das Fehlen bestimmter Hinweise eindeutig geradezu eine Missinterpretation herausfordert.

Du schreibst:

Zitat:
Es ist dies lediglich eine gedankliche Momentaufnahme, die nur für mich, das LyrIch, von Belang ist und sich auch am Ende nur auf mich bezieht.
Das akzeptiere ich, aber das geht aus dem Kontext nicht hervor.
Dort steht lediglich die Beobachtung und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen.
Und am Ende spiegelt sich das nur insofern, dass der Protagonist quasi unterstellt, der Tankestellenmitarbeiter hat genau so ein Schicksal hinter bzw. vor sich.
So könnte es natürlich sein, mein Einwand bezog sich allerdings darauf, dass hier eine Beurteilung vorliegt, die eine Möglichkeit darstellt, aber nicht unbedingt den Tatsachen entsprechen muss.
Das meinte ich auch mit der Arroganz. Und diese Arroganz ist nicht persönlich zu nehmen, sondern als rein menschliche Arroganz zu betrachten, weil wir eben alle nur nach subjektiven Gesichtspunkten urteilen.

Nachdem wir das Inhaltliche jetzt erörtert haben, muss also die Kritik hier lauten, dass es in dieser Geschichte dem unbedarften Leser an Hinweisen mangelt, es fehlt etwas, denn die wahre Intention des Autors geht aus ihr alleine nicht hervor. Dazu bedurfte es deiner Erklärung.


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (16.01.2014 um 17:24 Uhr) Grund: Fehlerteufel korrigiert
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