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Alt 28.01.2010, 08:16   #6
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
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Lb. Fee,

danke für Deinen Eintrag, den ich ernsthaft und interessiert gelesen habe. In der Tat habe ich, bewußt, die Sprache auf die Spitze getrieben. Und - in der Tat - schreibe ich meine Gedichte samt und sonders fast ausschließlich für den gesprochenen Vortrag. So weit sind wir uns einig.

Auch auf die formale Sattelsicherheit möchte ich nicht dezidiert eingehen: Du hast sie konstatiert; sie ist für mich eine Selbstverständlichkeit für mich und dem Leser gegenüber. Das ist es, was man erlernen kann: sein Handwerk. Dazu sind wir hier, darum sollten wir uns bemühen, wenn wir in Foren schreiben, die sich der Textarbeit verpflichtet fühlen.

Nun kommen wir zu dem, was man "Geschmack" nennt. Wenn ich Deinen Eintrag zusammenfassen darf, dann lautet die Essenz: Dieses Gedicht schmeckt mir nicht. Seine Ingredienzien, seine Gewürze, sein Abschmecken ist nicht in meinem Erwartungskorridor.

Das Einsetzen von Stilmitteln ist in der Tat Geschmacks-, Gefühls- und Ansichtssache. Es tritt ein weiteres Hemmnis hinzu: Du hast nicht gehört, wie ich dieses Gedicht lesen würde. Das kann man - geschrieben - schlechterdings übermitteln. Vielleicht sollte ich doch noch zum Werkzeug Podcast greifen. Hier wäre er ein probates Mittel des Transports, warum die Wortwahl so ausgefallen ist.

Wir werden an dieser Stelle den Dissenz leider nicht ausräumen können; es ist dennoch gut, eine solche Rückkopplung zu hören, auch wenn sie nun nicht gerade bekömmlich und wohlschmeckend ausgefallen ist. Wer lernen will, und das will ich, muß sich aber, das zeigt die Lebenserfahrung, besonders über die weniger netten und ausgewogenen, die weniger höflichen und schulterklopfenden Kommentare freuen: Denn nur die sind es, die geballt und nachhaltig Hinweise zur Verbesserung des eigenen Schreibens enthalten können. Und sie sind es meist auch, wie der Deine ein wenig in Furor verfaßt, die die wahre Ansicht des Kritikers relativ unverhüllt enthalten.

Besten Dank und bester Gruß

W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (28.01.2010 um 08:22 Uhr)
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