Hi, Walther!
Ein schönes Gedicht, das - aus meiner Sicht, wohlgemerkt - leider unter deiner augenblicklichen Marotte leidet, betont "modern" im Schriftbild zu sein. Ein Gutteil Lesegenuss geht da verloren, wenn man erst Zusammenhänge suchen gehen muss, weil die Rechtschreibung nicht erschöpfend dazu Auskunft gibt. So wird alles zu einer Buchstabenwurst, zu ungegliedert, um dem roten Faden problemlos folgen zu können. Schade.
Zitat:
Zitat von Walther
Steuermann
Die Rolle, die ich spiele, anzutragen - Wem anzutragen? Was soll das bedeuten?
gelänge mir's, es wäre fast ein Wunder.
Die Welt ist alt, und mit ihr all der Plunder,
der liegenblieb aus frohen, frühen Tagen.
Ich spiele sie, weil man gehorchen sollte,
den Regeln folgend, die das Leben regeln, Wortwiederholung "Regeln/regeln" - klanglich unschön. Vorschlag: "den Worten folgend..."
und segle fleißig unter fremden Segeln
auf einem Kurs, den ich nicht fahren wollte.
Der Anker will bald fallen, und es lenkt
ein Wind aus West das Schiff, das stöhnend krängt
und sich durch eine schmale Enge zwängt
zum Hafen hin, wo alles einmal endet.
Wo ist der Steuermann, der jetzt noch wendet,
der weise ist und der vom Ende denkt? "vom Ende denkt?" - Ja, was denn? Auch das bleibt in der Luft hängen, so wie es formuliert ist. Alternative: "...und der ans (oder: vorm) Ende denkt?".
|
An sich ein gutes Gedicht, das einen tiefen Gedanken sehr lyrisch und mit schönen Bildern umsetzt. Super Sprachstil! Dein Hang zu optischer Zwangsaufhübschung (zumindest dem, was
du drunter zu verstehst scheinst...) indes:...Grusel!!!
Gern gelesen, aber ungern "gelesen"!
LG, eKy