Thema: Lügenpresse
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Alt 18.02.2017, 12:45   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Thomas!

Die USA in mancherlei Hinsicht zu unterschätzen - diesen Fehler haben schon viele gemacht. Trotz aller sozialen Ungleichgewichte und trotz Bildungsmangel und extremer Arm-Reich-Schere: Dieses Land wird getragen von einem unbändigen "Wir-Gefühl", einem Patriotismus und Nationalismus, den wir uns in Europa so gar nicht mehr vorstellen können (oder wollen).

Es sind die unzähligen biederen Einwohner der kleinen Orte, ob an Ostküste, mittlerem Westen, Rocky Mountains oder Westküste, die das Gros, den "Körper" dieser Nation ausmachen - nicht die Gangs und Ku-Klux-Klan-Deppen, die amerikanischen Nazis, die Waffennarren oder die kreuzdämlichen Bibelfritzen. Die bekommen bei uns zwar die Schlagzeilen und dürfen in den Filmen die Beschränkten und die Bösewichte sein - aber der eigentliche Amerikaner ist stabiler als es nach außen oft den Anschein hat - selbst wenn er Trump gewählt hat.
Der hat mittlerweile in der eigenen Partei eine solide Gegenerschaft gewonnen, die ständig größer wird. Langsam werden auch die Dümmsten ihn durchschauen - fragt sich nur, ob das rechtzeitig sein wird.

Aber untergehen wird Amerika noch lange nicht - dazu ist es zu jung, zu wenig dekadent und verlebt. Dazu hat es sich zu lang als Weltmacht definiert und so an nationaler Kontur und Selbstbewusstsein gewonnen. Rein intuitiv würde ich - wenn ich die Strömungen der menschlichen Natur im Kontext ihrer kulturellen Befangenheiten einschätze - sagen, dass dieses Amerika noch Jahrhunderte fortbestehen wird, vor allem, wenn Kritik und Feinde von außen die Menschen zusammenrücken lassen, wofür Trump ebenfalls sorgt.

Trump ist ein Symptom allgemeiner Unzufriedenheit, sicher - aber ich denke, für ein "Zeichen des Untergangs" viel zu früh in der Geschichte dieses Landes.

Hoffen wir das Beste - nicht für IHN, diesen peinlichen Fehlgriff (er ist so dumm und eitel, dass er nicht mal merkt, wie sehr er mit seinen unbewiesenen ständigen Behauptungen die Demokratie schwächt und damit die staatlichen Funktionen, die ihn tragen. Er sägt an seinem eigenen Ast, indem er faktenfern kritisiert und verdammt), sondern für das Land, dessen Instabilität Auswirkungen auf die ganze Welt hat, wie man immer wieder sieht! Vielleicht hat es sein Gutes: Nach Trump werden die Republikaner, diese erzkonservativen rechten Materialisten und dämlichen bewaffneten Cowboys, derart politisch diskreditiert sein, dass sie jahrzehntelang keinen Präsidenten mehr stellen werden - und DAS ist eine positive Aussicht!

LG, eKy
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