Hi, Walther!
Dein Sonett erzählt vom stillen, unrühmlichen Heldentum derer, die sich für etwas, woran sie glauben, aufopfern. Den Erhalt von etwas, das ererbt wurde, die Familie, das eigene Kind.
Diesem unprätentiösen Typus stellst du das klassische Heldenbild gegenüber: Den schwertschwingenden Siegfried, den edlen Heroen - und entlarvst damit dessen Oberflächlichkeit und Selbstverliebtheit: Ein Poser um des eignen Ruhmes willen, ein egoistisches selbstverliebtes Kind - und doch etwas, das die Menschen zu brauchen scheinen, als Bild im Lichte, etwas "Reines", wie du sagst.
Der alltägliche Held wird nie so glänzen, aber seine Arbeit ist es, die alles erst ermöglicht, und gönnt man ihm Frieden, so wird er eine Welt erschaffen und behüten, die wieder von Lichtgestalten träumen kann, so wie es eben Kinder tun ...
Ein tiefgreifendes Werk - darum sehr gern gelesen!
Einzig die vielen männlichen Kadenzen und das unregelmäßige Auftauchen der weiblichen stören ein wenig den Leserhythmus, wie jedes indifferente Schema es tut, aber gemessen an der Wirkmächtigkeit des Inhalts fällt das hier eher unter "Dekorschaden".
Gratuliere!
LG, eKy